Gestern stellten „Fack ju Göthe“-Star und Regisseurin Karoline Herfurth sowie Schauspielkollege Friedrich Mücke den Film „SMS für Dich“ im CINEPLEX vor. In der Romantik-Komödie kommt Clara (Karoline Herfurth) nicht über den Verlust ihrer großen Liebe Ben hinweg. Mitbewohnerin Katja (Nora Tschirner) schlägt vor, Abschied zu nehmen.
So schreibt Clara SMS an Bens alte Handynummer. Weil diese neu vergeben wurde, landen ihre Nachrichten bei Sportjournalist Mark (Friedrich Mücke). In weiteren Rollen zu sehen: Frederick Lau, Katja Riemann, Friederike Kempter, Samuel Finzi, Cordula Stratmann und Tom Beck. Das Regiedebüt von Karoline Herfurth lockte viele Fans ins Kino. Wir trafen die beiden zu einem Interview.
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Karoline, erste Regieerfahrungen hast Du mit einem Kurzfilm gemacht, „SMS für Dich“ ist der erste Kinofilm. Werden weitere Projekte folgen?
Nein, der Kurzfilm war mehr eine Schnapsidee unter Freunden und wurde immer mehr zu einem Filmprojekt, das eigentlich gar nicht so geplant war. Dann bekam ich das Angebot, bei dem Film „SMS für Dich“ Regie zu führen. Momentan ist es so, dass ich den Film gerne ins Kino bringen und den ganzen Prozess damit zu Ende begleiten möchte und dann drehe ich erst mal einen anderen Film als Schauspielerin. Danach werde ich mich sortieren und schauen, was die Zukunft bringt.
WARNER-Chef Willi Geike kam 2014 mit einer ersten Drehbuchfassung auf Dich zu. Wie ging es weiter?
Ich war bei der Drehbuchentwicklung und der Cast-Auswahl involviert. Ich bin auf die Kollegen zugegangen und habe sie gefragt, ob sie Interesse an dem Projekt haben. Zusammen mit Malte Delding habe ich das Drehbuch weiterentwickelt.
Friedrich Mücke wolltest Du als Filmpartner. Was macht ihn zu der idealen Besetzung?
Friedrich: Das ist eine super Frage. Die kam noch nie, da höre ich jetzt genau zu. (grinst)
Karoline: Für diesen Film brauchte es einen Mann, der keine Angst davor hat, sein Herz zu öffnen und Emotionen zu zeigen. Das kann Friedrich sehr gut. Und er kann kitschige Sätze sagen, ohne dass es kitschig klingt. Ich wollte einfach keine „Weichzeichnermänner“ machen, bei denen man merkt, dass es das Hirngespinst einer Frau ist. Friedrich kann Liebe spielen und tiefe Gefühle zulassen und bleibt dabei ein Kerl. Er ist jemand, der die Dinge hinterfragt, die Figur hinterfragt, die dramaturgischen Stränge und MICH dadurch natürlich auch hinterfragt – was total wertvoll ist, weil man sich dadurch überprüft, die Geschichte überprüft, die Figuren überprüft, die Konstellation überprüft. Wenn man jemanden an seiner Seite hat, der bereit ist, sich auf einen einzulassen, als Regisseurin und dann aber ganz knallhart an der Seite steht, das ist ein Geschenk.
Friedrich, bei der Premiere in Berlin hast Du gesagt, dass Du Dich sehr darauf freust, mit Karoline zu spielen…
Als die Anfrage kam, ja klar, sehr!
Was hat für Dich den Ausschlag gegeben, zuzusagen?
Karoline: Da darfst Du jetzt nichts Falsches sagen!
Friedrich: Das hat mit der Rolle erst mal nicht viel zu tun. Es geht um Karoline Herfurth. Darum, dass sie meine Spielpartnerin ist und die Regie führt. Ich wusste, das würde großartig werden.
War die Zusammenarbeit so, wie Du es Dir vorgestellt hast?
Natürlich (lacht)! Ne, sogar noch besser. Wir hatten zuvor noch nicht gemeinsam gedreht. Aber ich kenne ihre Filme und da denkt man schon, dass es toll wäre und gut funktionieren würde, mal mit ihr zu spielen.
Deine Filmkollegen haben Dein Regiedebüt gelobt, Karoline. Wie warst Du selbst zufrieden?
Da kommt eine Schauspielerin und sagt, ich führe jetzt mal Regie, ohne wirklich Referenzen zu haben. Sich auf jemanden einzulassen, der so neu ist, ist ein Wagnis, deshalb finde ich es sehr mutig von den Kollegen. Ich bin – zufrieden ist zu klein, ich bin dankbar und wahnsinnig froh, um diesen ganzen Film und diesen ganzen Werdegang, darum, wie sich dieser Film entwickelt hat und die Zusammenarbeit war. Es war einer der schönsten Zeiten in meinem Leben.
Was hat es zur schönsten Zeit gemacht?
Jede einzelne Stufe des Prozesses, die Drehbucharbeit, die Vorbereitung, dann der Filmdreh, die Postproduktion – das war für mich alles so neu und ich habe so unglaublich viel gelernt. Ich hatte das Glück, ein Team an meiner Seite zu haben, das nicht nur auf professioneller Ebene großartig ist, sondern auch auf menschlicher Ebene so ist, dass man gerne drei Monate mit einem Cutter in einem kleinen Raum sitzt und sich die Kollegen in hundert verschiedenen Varianten anguckt. Und immer wieder den selben Moment, immer wieder denselben Ton.
Da stellt sich doch noch einmal die Frage, ob wir weitere Filme mit Dir in der Regie erwarten dürfen…
Ich habe große Lust, weiter Regie zu führen. Es ist ein glücklicher Umstand, eine Geschichte zu haben, die einen so packt und auf die man einen ganz eigenen Griff bekommt. Ich muss schauen, was die Zukunft bringt, aber wenn ich wieder mit so einem tollen Team arbeiten dürfte, hätte ich da sehr große Lust drauf.
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