Das Credo von „skate-aid“ lautet: „Skateboarding kennt weder Grenzen noch Krieg, Hautfarbe oder Hass, arm oder reich: Skateboarding verbindet und wirkt insbesondere in der Orientierungsphase bei Jugendlichen extrem identitäts- und sinnstiftend.“ Einen Einblick in die Arbeit der Initiative gab es gestern Abend.
Die Studenteninitiative „Weitblick“ setzt sich, wie auch skate-aid, für Kinder und Jugendliche ein, um diesen einen weltweit gerechteren Bildungszugang zu ermöglichen. Was ist also passender, als eine Veranstaltung bei Facebook zu erstellen und den eigenen Unterstützern mal das Projekt eines anderen näher zu bringen? „Weitblick„ hatte eingeladen, damit Torben Oberhellman im Rahmen der Reihe „Krieg im Leben – Leben im Krieg“ über Perspektiven durch Skatekultur in Kriegs-und Krisengebieten berichten kann. Jetzt fragt sich der ein oder andere, wer ist Torben Oberhellmann und warum kann der darüber berichten? Er ist eine der Personen, die, neben ganz vielen weiteren Menschen, hinter der Titus-Dittmann Stiftung bzw. hinter „skate-aid“ stehen. „skate-aid“ werden die meisten kennen und direkt Skateboard-Pionier Titus Dittmann verbinden, der mit seinem Namen für alles bürgt.
Doch es gibt noch viele andere Personen, die ein so großes Projekt überhaupt erst möglich machen. Diese finden in den Medien leider eher wenig Berücksichtigung. Doch es geht auch anders, denn Torben Oberhellmann ist eine dieser Personen, die eher im Hintergrund agieren, aber immer live am Ort des Geschehens sind. Gestern berichtete er in der Pension Schmidt über „skate-aid“, die aktuellen Projekte und die damit verbundenen Erlebnisse.
Die wenigsten hatten wohl damit gerechnet, dass die Pension Schmidt bis auf den letzten Platz besetzt sein würde. „skate-aid“ ist eine umfangreiche und wohl durchdachte Institution. Projektleiter Torben Oberhellmann plauderte aus dem Nähkästchen und ließ das Publikum an seinen Erfahrungen und Gefühlen teilhaben, die auch mal Tränen bei ihm selber aber auch bei den Zuhörern auslösten. Unvorstellbares habe er beispielsweise in Afghanistan erlebt, berichtete er. In einem Kriegsgebiet, in dem es schon Kinder gewohnt sind, mit einer AK-47 auf Menschen zu schießen.
Das Skateboard als „Waffe“
„Help across the board“ ist das Motto von skate-aid, allerdings kommen die Aktivisten der Stiftung mit dem Skateboard als „Waffe“. Zwar ist ein Brett mit Rollen in vielen Regionen bis dahin völlig unbekannt gewesen, wird aber von vielen Kindern schnell angenommen. „Wenn wir den Kindern nichts liefern, das ihre Herzen zum Brennen bringt, haben es Radikale einfacher, sie für die falschen Werte zu begeistern, und eh man sich versieht, rennen sie mit Gewehren umher“, erklärte Iniitator Titus Dittmann einst. „Wir geben den pubertierenden Rotzlöffeln in der Orientierungsphase ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie sich abgrenzen und eine eigene Gesinnungsgenossenschaft bilden können“, so Dittmann weiter.
Auch geht es „skate-aid“ darum, gemeinsam mit einem professionellen Team aus Sozialarbeitern und Psychologen, Querschnittsthemen wie Bildung, Kunst, Musik, Gleichberechtigung und Sprachkurse näherzubringen. So werden Problemlagen vor Ort aufgegriffen und in Projekten thematisiert. Als Anreiz wurde für die Kids eine Art Punktesystem ausgearbeitet. Durch Teilnahme an Workshops oder durch besonderes Engagement inner- und außerhalb der Projekte werden Punkte gesammelt, die wiederum gegen Skateboardmaterial und Ausflüge eingetauscht werden können.
Am Ende des Abends stand ein beeindruckender Vortrag, der alles andere als beschönigte. Und das Team von „skate-aid“, das ebenso wie dessen Stifter, hinter allem steht und sich tatkräftig für das einsetzt, woran es glaubt.
Mehr zu "skate-aid", den Projekten und dem Team gib es hier.
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Richtig klasse Arbeit die Skate-Aid da leistet :-) immer wieder schön davon zu lesen.