Mit einem informativen Begegnungstag für pflegende Angehörige feierten die Alexianer im Franz-Hitze-Haus das 30-jährige Bestehen ihres Beratungsangebots. „Sie haben schon so vielen Menschen in schwierigen Lebenssituationen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich danke Ihnen sehr für diese tolle Aufbauarbeit und die nunmehr schon drei Jahrzehnte unserer guten Zusammenarbeit!“, betonte Münsters Bürgermeisterin Maria Winkel in ihren Grußworten.
Sie dankte dabei vor allem Wilma Dirksen „als Frau der ersten Stunde“, aber genauso ihrem Team für ein heute vorbildliches Beratungsangebot, das die Alexianer an der Josefstraße von Anfang an trägerübergreifend und in Kooperation mit der Stadt Münster anbieten. So lag es nahe, dass die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, Wilma Dirksen, Christiane Heymer, Birgit Leonhard und Suzanne Reidick auch den Tag ihrer Jubiläumsfeier selbst einmal mehr in den Dienst ihrer gemeinsamen Sache stellten. Mit interessanten Fachvorträgen, Workshops und vielen wertvollen Impulsen, widmeten sie ihr Jubiläum einer Gruppe, die ihnen neben allen differenzierten Angeboten für die Betroffenen selbst mindestens genauso am Herzen liegt: den pflegenden An- und Zugehörigen von psychisch erkrankten älteren Menschen.
Durch vielfältige Perspektiven, Fachbeiträge bis hin zu Musik und Entspannungsangeboten erfuhren die rund 100 Anwesenden an diesem Tag auf vielerlei Ebenen: „Sie sind nicht allein!“ Dass das Beratungsangebot dabei stets Teil eines großen Netzwerkes war und zugleich auch immer wieder ein Motor neuer Projekte, betonte Dr. Tillmann Ruland in seiner kurzen Rückschau auf die letzten drei Jahrzehnte. Der Leitende Oberarzt der Alexianer unterstrich ebenso die große Bedeutung des richtigen Umgangs mit Erkrankten bei Demenz, bei welchem immer wieder auch „Inseln des Selbst“ erkennbar werden. Eindrucksvoll berichtete hiervon unter dem Titel „Wenn die Mutter verloren geht“ auch Annette Vaut als pflegende Angehörige ihrer 94-jährigen an Demenz erkrankten Mutter. Dank der guten Beratung habe sie nach und nach gelernt, bei der Begleitung die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Die professionelle Unterstützung habe somit eine „gewisse Leichtigkeit“ in den Umgang mit der Erkrankung gebracht: „So erlebe ich heute kostbare Stunden und eine ganz neue Nähe zu meiner Mutter und ich wünsche Ihnen allen, dass Sie auch immer diesen Schatz erkennen, der sich hinter der Erkrankung Ihres Angehörigen verbirgt!“
Als sich Wilma Dirksen vor gut 30 Jahren am 1. Juli 1992 auf den Weg machte, um ein gerontopsychiatrische Beratungsangebot für Betroffene und Angehörige in der Stadt Münster aufzubauen, war weder ihr noch ihren damaligen Unterstützern bewusst, wie wegweisend und bedeutsam dieser Schritt für die Stadt und die gesamte Region einmal sein würde. Denn heute können Betroffene und ihre Angehörigen bei Demenz und anderen psychischen Erkrankungen im Alter auf ein breitgefächertes Angebot an Unterstützung und gezielten Hilfen zurückgreifen, die in den vergangenen drei Dekaden aus dem damaligen Meilenstein erwachsen sind.
Mit 1422 Beratungen allein 2021 ist die Gerontopsychiatrische Beratung (GB) die Institution bei Fragen zu allen psychischen Erkrankungen im Alter. Das Angebot richtet sich sowohl an Betroffene und Angehörige als auch mit Schulungen, Kursen und Fortbildungen an professionell Betreuende und Ehrenamtliche. Kontakt: Clemens-Wallrath-Haus, Josefstraße 4, 48151 Münster. (Tel.: 0251/ 520 227 671; cwh.beratung@alexianer.de)
- 28.000 Firmen suchen Nachfolger Generationswechsel stellt eigentümergeführte Familienunternehmen im Münsterland vor Herausforderungen / Zahl übergabereifer Unternehmen gestiegen - 18. Dezember 2024
- Stiftung Fairmächtnis spendet an „draußen!“ Am 3. Advent hat die münstersche Stiftung Fairmächtnis dem Verein draußen! e. V. eine Spende von 1.500 € übergeben - 17. Dezember 2024
- Gorilla-Nachwuchs ist ein Männchen Mutter Changa präsentierte das vor einer Woche im Allwetterzoo zur Welt gekommene Jungtier - 7. Dezember 2024