NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hat gestern das neue Trainingszentrum der Uniklinik Münster (UKM) eröffnet. Ärzte und Pfleger können hier Situationen aus dem Klinikalltag simulieren. Behandlungen sollen dadurch sicherer werden. Der Bau des Zentrums hat zwei Jahre gedauert und 2,5 Millionen Euro gekostet.
Mediziner und Pflegekräfte stehen im Klinikalltag immer wieder vor unbekannten Situationen und neuen Herausforderungen. Kein Patient ist wie der andere. Das medizinische Personal muss schnell, flexibel und effizient reagieren können. In dem neuen Trainingszentrum des UKM sollen die Situationen, die im Krankenhaus am häufigsten vorkommen, realitätsnah trainiert werden. „Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten bekommen den gleichen sicherheitsbezogenen Informationsstand. So wollen wir eine neue Sicherheitskultur etablieren“, erklärte Professor Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender.
Realitätsnahe Simulation
Das Trainingszentrum besteht aus einem Operationssaal, einem Intensivzimmer mit einem Bett und einem kleinen Kreißsaal. Behandlungen werden mit computergesteuerten Puppen simuliert, „um in einer sicheren Umgebung die Anwendung von operativen Methoden, Methoden der Intensivmedizin oder der Geburtshilfe sowie andere medizinischer Handlungen zu erlernen“, sagte Dr. Tim Güß, Anästhesiologe und ärztlicher Leiter des Zentrums. Im Nebenraum sitzen die Übungsleiter hinter einer Glasscheibe, beobachten das Geschehen und greifen bei Bedarf ein. Das Training wird aufgezeichnet und mit den Probanden im Anschluss besprochen.
Training für die Sicherheit
„Wir wollen die verschiedenen Berufsgruppen fit machen für die Arbeit am Patienten. Der richtige Weg ist, an Simulatoren zu üben, bis man am echten Patienten sicher arbeiten kann“, beschrieb der Ärztliche Direktor einen der Beweggründe für den Bau des Trainingszentrums. Es sei aber nicht nur wichtig, die Geräte richtig bedienen zu können oder über ein umfangreiches Fachwissen zu verfügen. „Wir haben bei der Analyse von Problemen festgestellt, dass meist nicht falsch behandelt oder gepflegt wurde oder Material fehlerhaft war, sondern dass es Abstimmungs- und Kommunikationsprobleme im Team gab. Das ist der menschliche Faktor, an dem wir verstärkt arbeiten wollen“, so Professor Roeder weiter.
Zum Leitungsteam des Trainingszentrums gehört neben Dr. Tim Güß, auch Michael Klatthaar. Er kommt ursprünglich aus der Pflege und übernimmt die organisatorische Leitung im Trainingszentrum.
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