Ein klares Statement gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus geben die 29 bischöflichen und drei kirchengemeindlichen Schulen im Bistum Münster mit ihrer Aktion „Katholische Schulen für Demokratie und gegen Extremismus“. Am Freitag veröffentlichten sie eine gemeinsame Erklärung, die sich deutlich gegen Rechtspopulismus und Rassismus ausspricht.
Die betreffenden Schulen – in Münster sind das die Hldegardisschule, die Marienschule, die Friedensschule, die Papst-Johannes-Schule sowie das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Hiltrup, setzen sich für Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe ein. In ihrer Erklärung betonen sie, dass sie überzeugt sind, dass katholische Schulen als Teil der Kirche einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der Demokratie in diesem Land leisten und zur Einhaltung von Grundgesetz und Menschenrechten beitragen.
Ihr Selbstverständnis beruhe auf dem christlichen Menschenbild, weshalb für rechtsextremes und faschistisches Gedankengut kein Raum sei. Die Unterzeichnenden betonen, dass an den Bischöflichen Schulen im Bistum Münster kein Platz für Hass, Antisemitismus oder Ausgrenzung ist. Stattdessen stehen alle Beteiligten für einen respektvollen Umgang mit Menschen ein, der ihre Würde und Rechte wahrt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder sozialer Stellung. „Jede Form der Diskriminierung widerspricht allem, wofür wir als Bischöfliche Schulen im Bistum Münster stehen“.
Um ihre Haltung öffentlich zu zeigen, starten die Schulleitungen zusammen mit Engagierten der Schülervertretungen eine gemeinsame Fotokampagne, die von der Marienschule in Dülmen in Zusammenarbeit mit der Bischöflichen Pressestelle initiiert wurde. Unter den Hashtags #katholischeschulengegenextremismus, #katholischeschulenfürdemokratie und #katholischeschulenfürnächstenliebe treten sie auf verschiedenen Kanälen in der Öffentlichkeit für ihre Werte ein.
Die Erklärung im Wortlaut:
Gemeinsame Erklärung der Bischöflichen Schulen im Bistum Münster:
Gegen Rechtspopulismus und Rassismus – Für Toleranz und Solidarität
Rechtsextreme Positionen und menschenverachtende Haltungen sind in unserer Gesellschaft nach wie vor präsent. Sie brechen sich immer wieder, insbesondere durch rassistische, entwürdigende, ausgrenzende Äußerungen auf Versammlungen und in den (sozialen) Medien und auch durch rassistisch motivierte Gewalttaten bahn. Wir nehmen wahr, dass die Aggressivität und die Selbstverständlichkeit, mit der rechtsextreme und rechtspopulistische Positionen öffentlich geäußert und verbreitet werden, in den letzten Jahren zugenommen hat und sich dadurch der öffentliche Diskurs in Teilen verschiebt. Die Bischöflichen Schulen im Bistum Münster verstehen es in dieser Situation als ihre Aufgabe, zur Reflexion anzuregen und zu verantwortlichem Handeln zu befähigen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen Urteilskraft und Kriterien zur ethischen Orientierung erwerben, auf deren Basis sie gute und vernünftige Entscheidungen treffen können. Inspiration und Maßstäbe schöpfen die Lernenden und Lehrenden dabei aus dem christlichen Verständnis vom Menschen […] und aus der befreienden Botschaft Jesu Christi. Wir sind davon überzeugt, dass katholische Schulen als Teil von Kirche zur Gestaltung der Demokratie in diesem Land und zur Einhaltung von Grundgesetz und Menschenrechten einen wertvollen Beitrag leisten. Als Bischöfliche Schulen im Bistum Münster stehen wir für Werte und Grundhaltungen wie Nächstenliebe, Solidarität, Toleranz und Vielfalt. Wir leben und verkünden den Glauben an Freiheit und Gerechtigkeit.
In unserem Selbstverständnis, das auf dem christlichen Menschenbild gründet, ist kein Raum für rechtsextremes und faschistisches Gedankengut. An den Bischöflichen Schulen im Bistum Münster ist kein Platz für Hass, Antisemitismus oder Ausgrenzung. Wir stehen für einen Umgang mit Menschen ein, der ihre Würde und Rechte wahrt; unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder sozialer Stellung. Jede Form der Diskriminierung widerspricht allem, wofür wir als Bischöfliche Schulen im Bistum Münster stehen.