Nightwash-Moderator Matthias Seling ist gebürtiger Österreicher und mittlerweile in der neuen Wahlheimat Köln angekommen. Die Kölner, so weiß Seling, sind bekannt als kontaktoffen, oberflächlich und dem Alkohol zugewandt. Ob er sich mit diesen Charakterika im von ihm definierten „Asi-Viertel“ Kinderhaus wohler gefühlt hätte? Man weiß es nicht. Jedenfalls haben sie es alle verdient, durch den Kakao gezogen zu werden – egal ob Merkel, das Dschungelcamp oder die Geißens. Die Frage ist doch nur: wer von denen macht sich am meisten zum Horst?
Ganz sicher meinte Seling damit nicht die drei Comedians, die sich gestern Abend auf der Nightwash-Bühne im „Kleinen Haus“ das Mikro in die Hand gaben. Absurde Geschichten und Kuriositäten hat Frank Fischer im Gepäck. Bei seinem Auftritt zeigt er anschaulich, dass auch die Angst vor Herbert Grönemeyer oder dem Seitenbacher-Müsli-Mann durchaus ihre Daseins-Berechtigung hat.
Christin Henkel ist frischgebackene Landesmeisterin im Singer/Songwriter Slam in Thüringen. Bei NightWash präsentiert die 29-Jährige ihren Mix aus Klavier, Kabarett & Chanson – KlaKaSon eben. Sie singt über den Surflehrer Klaus, der Burnout hat, über Kathi, der statt Botox Gehirn gespritzt wird oder, dass sie verliebt ist – „ach nee, doch nicht!“
Privater und weitaus intimer geht es beim Comedy-Kollegen Faisal Kawusi zu. Gerne scheint der gebürtige Afghane sich selbst auf’s Korn zu nehmen: so stehen bei ihm seine persönliche Vorlieben mannigfaltigster Art auf dem Comedy-Programm. Er scheint sich auf der Bühne wohlzufühlen, ganz zum Leidwesen seines Vaters, der dem beruflichen Werdegangs seines Sohns nicht immer hocherfreut gegenüber stand: „Darüber reden wir noch, Junge!“
Geredet wurde auch nach der Show noch viel: fan-nah standen die Protagonisten im Foyer für Fragen, Autogramme und Selfies parat.