Eine Redensart besagt: „In Münster regnet es, oder die Glocken läuten.“ Eigentlich war für den gestrigen Donnerstag auch Regen angesagt, doch der Wettergott scheint ein Kulturfan zu sein. Und so konnte man beim Blick in den Himmel keine Regentropfen, sondern Seifenblasen beobachten, mit denen der dreitägige Schauraum eröffnet wurde.
Für den musikalischen Einklang in der Domplatz-Oase sorgte das Duo Corretto mit Violinen- und Gitarrenklängen, bevor dann Oberbürgermeister Markus Lewe die Bühne betrat und die dreitägige Kulturveranstaltung „Schauraum“ eröffnete. Neben der Vorstellung der am Wochenende zu erwartenden Highlights, schwärmte er von Münsters Wochenmarkt, welcher „der schönste Wochenmarkt Deutschlands – wenn nicht sogar Europas“ sei. Der darauf ertönende Chor aus heimatliebendem Beifall und Gekicher ging grenzenlos über in den von Markus Lewe persönlich herunter gezählten Countdown. Und dann wurde von (nahezu) allen Besuchern und Besucherinnen Beifall gepustet – in Form von besagten Seifenblasen.
Anschließend genossen die Gäste den lauen Sommerabend bei einem Glas Wein oder knusprigen Flammkuchen der Marktstände, begleitet von funkiger Musik der „Groove Invaders“. Doch bei aller Gemütlichkeit unter den Linden lohnte es sich, noch einmal die wenigen Schritte zum Dom zu gehen. Um 21:15 Uhr führte dort nämlich das „Theater Saurüssel“ die Premiere ihrer Gerüstperformance auf. Die Bühne, die tatsächlich aus einem Gerüst besteht, ist in 24 Quadrate unterteilt, welche abwechselnd und von lauter Popmusik begleitet, beleuchtet wurden und den darin stehenden Akteur offenbarten.
Angelehnt an das diesjährige Jubiläum des Westfälischen Friedens haben die Regisseure Klaus Dieter Hedwig und Manfred Kerklau die Frage „Wie finde ich zum Frieden in mir und in der Welt?“ inszeniert. Tiefgründige Themen in zwölf Metern Höhe. Die eindrucksvolle Vorstellung wird Freitag und Samstag jeweils um 21:15 Uhr aufgeführt.
Musikalisch und kulinarisch geht es am Freitag weiter, wenn sich die Salzstraße in eine italienische Piazza verwandelt und man von 17:30 – 24 Uhr Antipasti und Operngesänge vom Balkon des Erbdrostenhofs genießen kann. Der krönende Abschluss des diesjährigen Schauraums wird die „Nacht der Museen“ am Samstag. 40 Kulturorte laden von 16 Uhr bis Mitternacht bei freiem Eintritt ein. Das umfassende Programmheft liegt u.a. am Domplatz aus oder ist online einzusehen unter schauraum.kunstraum-muenster.de/programmheft/.
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