Mit der „Nacht der Museen und Galerien in Münster“ fand am Samstag der krönende Abschluss des Schauraums 2023 statt. Drei Tage lang wurde allen Kulturinteressierten ein abwechslungsreiches Programm an Kunst, Kultur, Geschichte und Musik geboten. Beinahe wie bei einer Schatzsuche sah man tausende von Menschen mit neugierigem Blick durch die belebten Straßen spazieren, immer wieder das Programmheft mit dem Stadtplan zückend. Und Schätze gab es viele zu entdecken.
Zentrale Veranstaltungspunkte waren die feierliche Eröffnung durch OB Markus Lewe, die illuminierte Gerüstperformance vom Theater Saurüssel und die Piazza am Erbdrostenhof. Letzteres lud die Gäste der Salzstraße mit Antipasti, Wein und italienischer Musik dazu ein, sich in die Toskana zu träumen. Untermalt wurde das stimmungsvolle Ambiente durch Operngesang, welcher vom Balkon des barocken Palais durch die abendliche Sommerluft getragen wurde.
„Wir waren vom Wettergott gesegnet“, resümiert Fritz Schmücker, stellvertretender Leiter von Münster Marketing, „aber gutes Wetter alleine reicht jedoch nicht – das Angebot muss attraktiv sein. Der Schauraum ist mehr als Kultur, er ist Bewegung, Er soll die Menschen einladen, sich treiben zu lassen, sich mit Freunden und Familie zu treffen. Schauraum ist nicht zuletzt auch ein soziales Ereignis.“ Beim Blick auf die Liste der 40 Ausstellungsorte wurde schnell klar, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Diesem besonderen Format des Stadterlebens konnte man sich bei einem derartigen Potpourri an Kunst einfach nicht entziehen. Die einzige Krux des Schauraums war die Qual der Wahl, doch hatten Kunstfans am Samstag durch die „Nacht der Museen“ bis Mitternacht ausreichend Zeit.
Etwas außerhalb der Innenstadt, in der Kunstsammlung LVM am Koldering wurde die Ausstellung „The Shadow of the Future“ von Felix Schramm eröffnet. Bereits die Architektur des Gebäudes ließ die Augen der Besucher und Besucherinnen schon leuchten. In der Galerie Ostendorff am Prinzipalmarkt stellte Christian Awe seine Werke vor, die sich durch eine erfrischende Komposition intensiver Farben auszeichnen. Wer neben dem visuellen auch akustischen Genuss erleben wollte, konnte im Stadtmuseum im Rahmen der Ausstellung „Die magische Welt des Herrn Alexander“ einer Lesung lauschen. Die Künstlergemeinschaft Schanze an der Überwasserkirche zeigte eine Gruppenausstellung zu dem nachdenklichen Thema „Innere Welten“, welches von den Künstlern und Künstlerinnen ganz unterschiedlich interpretiert und vor Ort im persönlichen Gespräch erläutert wurde.
Für kleine oder große Pausen zwischen der Entdeckungstour bot sich der diesjährige Mittelpunkt des Schauraums an: Der Domplatz-Park. „Der ehemalige Westfalen-Parkplatz wurde sozusagen wach geküsst. Wir wollten die Qualität dieses Platzes ausbauen und durch die Rundbühne und Lichterketten ein Parkgefühl kreieren“, so Schmücker. Der Plan ging auf – an allen drei Tagen lockte die Lounge unter den Linden zahlreiche Besucher und Besucherinnen mit Live-Musik und Speisen aus dem Repertoire des Wochenmarkts an.
Ein Hingucker waren die weißen Tische und Stühle des Designers Ron Arad. Der dortige Info-Stand bot Möglichkeit zum Austausch und erstem Feedback, wie Schmücker berichtet. So sei auch öfter die Frage gestellt worden nach einer Reaktivierung des Rathausinnenhofs. Vor der Pandemie und der aktuellen Sanierungsarbeiten diente der „rote Platz“ als Ort der Eröffnung und Mittelpunkt der Schauraum-Veranstaltung. Einen wertenden Vergleich zwischen den beiden Schauplätzen könne man nicht ziehen, es seien einfach zwei verschiedene Inszenierungen, so Schmücker. Ob man nach Fertigstellung der Bauarbeiten wieder zum Rathausinnenhof zurückkehre, oder am Domplatz bleibe, könne man noch nicht beantworten. Man feile aber bereits an einem Konzept für die Zeit nach dem Schauraum, damit der Domplatz-Park auch weiterhin zu einem entspannten Aufenthalt inmitten des Stadtzentrums einlädt.
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