Dürfen wir vorstellen? Das ist Sarah Arning! Nie gehört? Das geht wohl sehr vielen so. Sie ist eines von vielen Gesichtern in Deutschland, die mit voller Kraft, aber eher im Hintergrund für eine wirklich gute Sache stehen. Sie ist Kopf und vor allem Herz eines Vereins in Münster, der an einem der vielen Orte auf der Welt hilft und helfen möchte, wo es wirklich nötig ist. In Kenia, genauer gesagt in Kikambala!
Kikambala also, ein kleines Dorf 30 Autominuten nördlich von Mombasa an der Ostküste Afrikas. Mombasa dürfte sicher eher bekannt sein als Kikambala, den meisten wohl aus dem Film „Die weiße Massai“. Er handelt von einer weißen Frau, die wegen der Begegnung mit einem Massai nach Kenia auswandert. Fast so wie bei Sarahs Mutter. Diese wanderte allerdings zunächst aus und fand dann erst die Liebe zu Kenia und schlussendlich auch ihrem Mann, Sarahs Stiefvater.
Sarah selbst war vor etwa 15 Jahren zum ersten Mal in Kikambala und lernte dort die Heimat ihres Stiefvaters Alfred Katana Mganga kennen. Er ist dort eine Art Dorfältester und stark politisch und sozial engagiert. Dieser Besuch, verbunden mit den tiefen Einblicken in die Lebensumstände der Menschen dort, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und direkt an ihrem Gerechtigkeitsgefühl genagt.
„Mich umtrieb immer wieder das unangenehme Gefühl, dass hier irgendwas nicht stimmte, wenn ich zurück in Deutschland war. Wir leben quasi im Überfluss – in Kikambala besitzen viele Menschen rein gar nichts. Sie schlafen auf dem Boden von Lehmhütten, oft mit knurrendem Magen“, sagt sie im Gespräch! Damit war wohl im Grunde ihre Idee, irgendwie organisiert helfen zu müssen, unterbewusst schon geboren.
Das Thema Kenia war zu diesem Zeitpunkt aber nicht ganz neu für die 46jährige Münsteranerin. Schon 2012 schloss sie ihr Studium der Politikwissenschaften zum Thema kenianische Verfassung ab und Kenia sollte sie auch in ihrem weiteren „Bildungsweg“ begleiten. Fundierter kann man an eine Sache wohl kaum herangehen, zumal dann auch die Masterarbeit ihres zweiten Studiums wieder mit Kenia zu tun hatte.
„Grenzen und Möglichkeiten mit VR (Virtual Reality, Anm. d. Red.) im Fundraising von kikambalacare e.V.“ ist das Thema ihrer Masterarbeit und zeigt, hier schon am Beispiel des Vereins, wie sehr sich ihr Engagement entwickelt hat und lässt auf die unglaubliche Zielstrebigkeit schließen, mit der Sarah das Thema voranbringt. Es zeigt auch,welchen Platz Kenia mit all seinen Facetten und Problemen in Sarahs Leben einnimmt.
Die Motivation? Der Mix aus Gerechtigkeitssinn, eigenen Erlebnissen und unglaublich sozialer Prägung. Illusorisches geht Sarah komplett ab, sehr klar und pragmatisch ist Sarahs Sicht auf die Probleme Kenias: „Allerdings brauchen afrikanische Probleme afrikanische Lösungen…“ Daran arbeitet sie mit ganzem Herzen, täglich, unermüdlich, ehrenamtlich: „Als Priviligierter obliegt mir gleichzeitig die Bürde, etwas tun zu müssen…“!
Mehr über Sarahs Verein kikambalacare e.V. gibt es morgen hier bei ALLES MÜNSTER.
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