Im Anschluss an das Regionalliga-Fußballspiel des SC Preußen Münster gegen Rot-Weiss Essen kam es am gestern Abend im und vor dem Stadion an der Hammer Straße zu Auseinandersetzungen beider Fanlager.
Unter den 800 Fans von Rot-Weiss Essen, die größtenteils mit Bussen und nur vereinzelt mit dem Zug nach Münster angereist waren, hatte die Polizei etwa 200 sogenannte Problemfans ausgemacht. Deshalb wurden die RWE-Anhänger in Begleitung von Polizeikräften von der Sammelstelle des Hauptbahnhofes mit Shuttlebussen zum Stadion gebracht.
Während der Partie zündeten die Anhänger beider Mannschaften geringfügig Pyrotechnik. Nach dem Schlusspfiff durchbrachen die Essener Ultras aus dem Gästeblock heraus zwei Tore und stürmten über die Nordtribüne in Richtung der 120 „Problemfans“ der Heimmannschaft. Nach vereinzeltem Aufeinandertreffen beider Fanlager im Stadion verließen die Ultras aus Essen und Münster das Stadion über den Haupteingang und den nördlichen Ascheplatz. An der Hammer Straße trafen beide Gruppierungen wieder aufeinander.
Das schnelle Agieren der Polizei verhinderte weitere Ausschreitungen, heißt es weiter in der Pressemeldung der Polizei. Dabei setzten die Beamten unter anderem Pfefferspray ein. Die Fanlager wurden getrennt, die Essener Problemfans zu ihren Bussen gebracht und in Begleitung über die Autobahn nach Essen eskortiert.
Nach bisherigem Kenntnisstand wurden in Folge der Auseinandersetzungen 30 Personen verletzt. 24 Personen wurden im Stadion vom Rettungsdienst behandelt. Vier Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, zwei wurden notärztlich versorgt. Zu den 30 verletzten Personen zählen mehrere im Stadion eingesetzte Ordner, die leicht verletzt wurden, und ein am Tor agierender Ordner, der schwer verletzt wurde. Zudem wurde ein Rentner beim Sturm der Essener Anhänger von der Treppe der Nordtribüne gestoßen und schwer verletzt.
Die polizeilichen Ermittlungen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und Sachbeschädigung, dauern an.
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