Vergängliche Kunst In Düren ist von einer Skulptur ein großer Steinbrocken abgefallen, Münster hat zwei Objekte vom selben Künstler

 Ulrich Rückriems „Ursprung“ (2011) vor dem Leopold-Hoesch-Museum, Düren (Foto: Peter Hinschläger)
Ulrich Rückriems „Ursprung“ (2011) vor dem Leopold-Hoesch-Museum, Düren (Foto: Peter Hinschläger)

Eines Montagmorgens lag es da, das mehrere hundert Kilo schwere Bruchstück der 80 Tonnen wiegenden Skulptur „Ursprung“ von Ulrich Rückriem. „Wir haben den Bereich sofort mit einem Bauzaun abgesperrt, es darf natürlich keine Gefahr für Passanten von der Skulptur ausgehen“, wie die Sprecherin des eMuseums, Helen Wobbe, berichtet. Die markante Skulptur vor dem Leopold-Hoesch-Museum in Düren besteht aus Naturstein und ist ein Opfer des natürlichen Verfalls, droht den beiden Objekten von Rückriem in Münster das gleiche Schicksal?

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Die Skulptur "Dolomit zugeschnitten" von 1977 am Jesuitengang. (Foto: Michael Bührke)
Die Skulptur „Dolomit zugeschnitten“ von 1977 am Jesuitengang. (Foto: Michael Bührke)

In Münster gehören Kunstwerke fest zum Stadtbild, einige wie die Giant Pool Balls von Claes Oldenburg haben es sogar zum Markenzeichen der Stadt gebracht. Viele von ihnen sind nach den bislang fünf Skulptur Projekten, die alle zehn Jahre stattfinden, in Münster verblieben, so auch die Skulptur „Dolomit zugeschnitten“ am Jesuitengang aus dem Jahr 1977. Der schmale Weg wird täglich vor allem von Studierenden genutzt, die vom Fürstenberghaus zum Beispiel zur Juristischen Fakultät gehen. Wenn eine der großen Steinplatten umstürzen würde, könnte das schwerwiegende Folgen haben. Die Leiterin der Kunsthalle Münster, Merle Radtke, beruhigt: „Die Skulptur wird regelmäßig begangen und auf ihren Zustand hin überprüft. Bei Auffälligkeiten der Werke in städtischem Besitz können wir dementsprechend umgehend reagieren.“

„Granit (Normandie) gespalten, geschnitten, geschliffen“ von Rückriem aus dem Jahr 1985 vor dem LWL-Museum. (Foto: Michael Bührke)
„Granit (Normandie) gespalten, geschnitten, geschliffen“ aus dem Jahr 1985 vor dem LWL-Museum. (Foto: Michael Bührke)

Auch das zweite Werk von Ulrich Rückriem in Münster, „Granit (Normandie) gespalten, geschnitten, geschliffen“ aus dem Jahr 1985, das sich im Eingangsbereich des LWL-Museum für Kunst und Kultur an der Rothenburg befindet, stellt keine Gefahr dar, wie die Kuratorin Dr. Marianne Wagner betont: „Die Skulptur, die auf dem Vorplatz unseres Museums steht, ist in einwandfreiem Zustand und keineswegs vom Zerfall bedroht. Wir kümmern uns regelmäßig um die Arbeiten, die sich in unserer Sammlung befinden und restaurieren gegebenenfalls die Arbeiten. Dies war zum Beispiel gerade beim Bus Shelter von Dennis Adams der Fall.“ Während die Skulptur vor dem LWL-Museum aus Granit besteht, wurde die am Jesuitengang aus Anröchter Dolomit erstellt, also aus dem gleichen Material wie die beschädigte Skulptur in Düren.

Der 1938 in Düsseldorf geborene Künstler Ulrich Rückriem lebt und arbeitet in Düsseldorf und London. Das Objekt „Dolomit zugeschnitten“ wurde zu den ersten Skulptur Projekten 1977 in Münster aufgestellt und befindet sich am Jesuitengang gegenüber der Kirche St. Petri. Rückriems zweite Arbeit in Münster mit dem Titel „Granit (Normandie) gespalten, geschnitten, geschliffen“ aus dem Jahr 1985 ist auf dem Vorplatz zum LWL-Museum an der Rothenburg zu sehen.

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