
Münster hat am Montag einen ausgelassenen und farbenfrohen Rosenmontagszug erlebt. Unter dem Motto „Wir sind Karneval“ schlängelte sich der 4 Kilometer lange Tross durch die Stadt und lockte zehntausende Besucher an. Bei strahlendem Wetter feierten Jecken, Wagenbauer und Fußgruppen eine ausgelassene Party. Nach ersten Schätzungen der Polizei waren rund 80.000 Menschen vor Ort.
Prinz Sascha I. zeigte sich begeistert von der Stimmung: „Der Rosenmontagszug war mega. So ein tolles Wetter, so viel gute und friedliche Stimmung. Das war einfach nur großartig, das hat richtig Spaß gemacht“, sagte er auf Anfrage von ALLES MÜNSTER. „Ich glaube, so voll war es selten, es war einfach grandios und richtig toll.
Auch Thorsten Brendel, Präsident des Bürgerausschusses Münsterscher Karneval (BMK), zog ein äußerst positives Fazit. „Wir hatten 122 Zugnummern, was so viel ist wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Und wir hatten tolles Wetter. Es war traumhaft schön, wirklich bombastisch. Die Wagen haben sehr viel und sehr hochwertiges Wurfmaterial geschmissen. Die Leute an den Straßenrändern waren durchweg kostümiert und gut gelaunt. Es war friedlich, das ist das Allerwichtigste. Wir als Bürgerausschuss sind wirklich glücklich, dass wir so einen tollen Rosenmontagsumzug hatten und es einfach wirklich für alle gut geklappt hat.“
Erstmals Waffenverbotszone
Neben der bunten Feierstimmung standen in diesem Jahr auch Sicherheitsmaßnahmen im Fokus. Erstmals galt ein Waffenverbot, das sich aus dem neuen bundesweiten Waffengesetz ableitet. Die Polizei führte anlasslose stichprobenartige Kontrollen durch und stellte dabei mindestens einen Schlagstock sicher. Dem Besitzer droht nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Insgesamt zog die Polizei jedoch eine beruhigende Bilanz: „Überwiegend friedlich, so ist erstmal unsere Bilanz“, erklärte Polizeisprecherin Anna Tastowe auf Anfrage unserer Redaktion. Es gab bislang zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung und eine wegen Widerstands.
Familienfreundliche Zone und Glasverbot
Wie bereits im Vorjahr gab es zwei besonders geschützte Bereiche. An der Engelenschanze wurde wieder eine familienfreundliche Zone eingerichtet, die als dampf-, rauch- und alkoholfreier Bereich ausgewiesen war. Zusätzlich galt am Alten Steinweg ein ganztägiges Glasverbot, um Verletzungsrisiken durch zerbrochene Flaschen zu minimieren.
Sicherheitskonzept mit Unterstützung der Stadt
Insgesamt wurden 63 Sperrstellen eingerichtet, darunter 49 LKW, die von Unternehmen mit Fuhrpark zur Verfügung gestellt wurden. „Wir haben eine riesige Hilfsbereitschaft gehabt bei den Absicherungen, bei den sogenannten Terrorsperren“, so BMK-Präsident Brendel. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Unternehmen und Sicherheitskräften habe es ermöglicht, die höheren Sicherheitsauflagen für den Rosenmontagszug zu erfüllen.
Ehrenamtliche #imEinsatzfürMünster
(Update, 18:45 Uhr) – Um den feiernden Jecken einen unbeschwerten und sicheren Straßenkarneval zu bieten, stand das Deutsche Rote Kreuz (DRK) allen mit seinem Sanitäts- und Rettungsdienst bei kleineren und größeren Notfällen zur Seite. Mit rund 100 Ehrenamtlichen war es für das DRK der größte geplante Einsatz des Jahres, unterstützt wurden sie vom Arbeiter-Samariter-Bund und dem Malteser Hilfsdienst.
Neben der zentralen Unfallhilfsstelle mit Notärzten im Rathaus-Innenhof und der neu eingerichteten Unfallhilfsstelle im Bereich Asche waren sechs mobile Sanitätsposten entlang der Strecke eingerichtet. Sieben Rettungs- und Krankenwagen sowie zwei Notarztfahrzeuge verstärkten das Team. Insgesamt haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte 126-mal medizinische Hilfe geleistet. 13 Personen wurden zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser transportiert.
Die Kooperationen und Zusammenarbeit mit der „Voll-ist-out“-Kampagne, dem Awareness-Team der Stadt Münster und der bereits etablierten Aktion „Luisa-ist-hier“ des Frauen-Notrufs wurden auch in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt, teilt die Feuerwehr Münster in ihrer Pressemeldung mit. An der Wache 1 am York-Ring hatte die Feuerwehr einen gemeinsamen Führungsstab mit dem DRK eingerichtet. Gesamteinsatzleiter Thomas Wilbrenner (Berufsfeuerwehr Münster) und der Leiter des Sanitätsdienstes Thomas Lüchtefeld (DRK Münster) bedankten sich bei allen ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihr professionelles Engagement.
(Update, 19:00 Uhr) – Wie die Polizei Münster am Abend ergänzte, seien insgesamt vier Strafanzeigen wegen Körperverletzung und eine weitere wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gefertigt worden. Zudem wurden fünf Platzverweise erteilt zwei Personen in Gewahrsam genommen. Bei den stichprobenartigen Kontrollen, die durch das neue Waffengesetz ermöglicht wurden, fand die Polizei einen Schlagstock und eine Anscheinswaffe. Beide Gegenstände wurden sichergestellt und entsprechende Anzeigen geschrieben.
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