Rolling Stones: Die „härteste Band der Welt“ schrieb in Münster Rockgeschichte

Auf historischem Boden: Dr. Ursula Paschke (Geschäftsführerin der Halle Münsterland) und Axel Schollmeier (stellv. Leiter des Stadtmuseums) erinnern an den ersten Deutschland-Auftritt der Rolling Stones vor 50 Jahren. (Foto: MCC)
Auf historischem Boden: Dr. Ursula Paschke (Geschäftsführerin der Halle Münsterland) und Axel Schollmeier (stellv. Leiter des Stadtmuseums) erinnern an den ersten Deutschland-Auftritt der Rolling Stones vor 50 Jahren. (Foto: MCC)

Am 11. September 1965 schrieb Münster Musikgeschichte: Die Rolling Stones – laut damaligem Tourplakat „die härteste Band der Welt“ – spielten ihr erstes Deutschland-Konzert in der Halle Münsterland. Das Stadtmuseum Münster erinnert anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in einer Fotoausstellung vom 19. Juni bis 13. September an den legendären Auftakt der Tour. Eine Einstimmung darauf gab es gestern am Originalschauplatz, der Großen Halle des Messe und Congress Centrums Halle Münsterland.

Der Pressefotograf Willi Hänscheid und sein Sohn haben das Konzert in über 80 Aufnahmen in heute nicht mehr vorstellbarer Nähe zu den Musikern festgehalten. Auch die Atmosphäre während des Konzertes, die Begeisterung der Fans und die Nervosität der Ordnungshüter haben die Fotografen mit ihren Kameras eingefangen.

Eines der beeindruckenden Bilder wurde nun vorab präsentiert – großformatig, am Ort des Geschehens. Die Große Halle ist darauf dank der Glasfront gut zu erkennen. Mittendrin der jugendlich wirkende, damals gerade 22-jährige Mick Jagger. Nach heutigen Maßstäben ungewöhnlich war der Aufbau: Auch hinter der Bühne verfolgte das Publikum den Auftritt. Die Fans sind offenbar weniger rebellisch als vielmehr sehr gepflegt gekleidet.

Deutschland-Premiere für die Rolling Stones in Münster: Der damals 22-jährige Mick Jagger mitten in der Halle Münsterland. (Foto: Willi Hänscheid, Stadtmuseum Münster)
Deutschland-Premiere für die Rolling Stones in Münster: Der damals 22-jährige Mick Jagger mitten in der Halle Münsterland. (Foto: Willi Hänscheid, Stadtmuseum Münster)

Dabei hatte die Polizei ganz andere Erwartungen an das Konzert „der englischen Show-Band“. Mit „einem besonders starken Andrang jugendlicher Musikenthusiasten“ rechneten die Beamten, wie aus dem Einsatzbefehl vom 9. September 1965 hervorgeht. In dem Dokument, das aus dem Archiv des Messe und Congress Centrums Halle Münsterland stammt, warnte der damalige Polizeidirektor davor, dass es in anderen Städten zu „Radauszenen“ gekommen sei.

Weiter heißt es: „Nach vorliegenden Presseberichten wird durch die Band ein Enthusiasmus entfacht, der vor allem die jugendlichen Fans zu Kreischen und Geschrei hinreißt, so dass von der Musikdarbietung kaum noch etwas verstanden werden kann.“ Die Beamten beugten vor: Mit Schutzpolizei sowie Kräften der niederländischen und britischen Militärpolizei, mit „Tränengas-Wurfkörpern“ und Wasserwerfern fühlten sich die Einsatzkräfte bestens gewappnet.

Die Ausstellung „The Rolling Stones – Das erste Deutschland-Konzert am 11. September 1965 in Münster“ ist ab dem 19. Juni täglich außer montags im Stadtmuseum zu sehen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert