Kleine Damen, gerade dem Windelalter entwachsen, in rosa Kleidchen, junge Männer in Tarnuniformhosen. grün-gelbe outfits, tanzen im Urwald, in der U-Bahn, im Untergrund zu Klassik und Pop. Anmutige, fließende Bewegungen im Contemporary, Breakdance – das Programm ist voll und bunt als gestern die Jugendmatinee der Rebel Tanzshows 2016 das Publikum im ausverkauften Großen Haus begeistert.
Nach dem ersten Tanz von etwa 15 jungen Damen in Grau- und Schwarztönen gekleidet, begrüßt David Rebel das Auditorium persönlich. Seit 29 Jahren leite er schon die Rebel-Tanzschule, dabei könne er gar nicht tanzen. Das sorgt natürlich für Lacher. „Der Tanz eben“, bezieht sich David wieder auf den Abend „ist unser Beitrag für den diesjährigen Welttanztag, choreographiert von Tatjana Jentsch.“ Er wolle im übrigen gar nicht viel reden und er tut dies tatsächlich nur dann, wenn es nötig ist, etwa wenn eine Tänzerin sich umziehen muss. Dabei sind seine Wortbeiträge richtig gut, kurzweilig, ruhig, informativ.
Und schon strömen die ganz jungen Tänzerinnen auf die Bühne, wirken noch ein bisschen unbeholfen, darauf bedacht, bloß keinen Fehler zu machen, heben ihr Röckchen, knicksen. Als Blake Edwards „Pink Panther“ erklingt, bewegen sie sich katzengleich über die Bühne, die rückwärtige Projektionsfläche ist in den passenden Farbton getaucht. Natürlich darf Tchaikowskys Nußknacker-Suite nicht fehlen. David Rebel räumt dann auch ein, dass das Programm etwas „Hip-Hop- und Balletlastig sei“.
Doch es geht auch anders: Modern Dance, Jazz Dance, Flamenco – die jungen Tänzerinnen und Tänzer zeigen, dass man bei Rebel nicht ausschließlich auf Hip Hop und Ballett fokussiert ist. Tolle, fantasievolle Kostüme tragen sie. Als ein Urwald projiziert wird, sehen die Kostüme aus wie Blattwerk. Und dann bewegt sich das Blattwerk auch noch synchron. Plötzlich erwachen die Meergeister, erheben sich, rollen wie Wellen, fließen ineinander, umeinander, durcheinander. Junge Männer kreieren Breakdancefiguren. Das alles wirkt so, als ob richtig viel Spaß dabei ist.
Am Donnerstag folgt die Erwachsenen-Soiree und – wie David Rebel mit einem Augenzwinkern hinzufügt – gibt es noch Restkarten.
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