Im August 2018 verendeten in einer Nacht etwa 80 Prozent des Fischbestandes im See wegen Sauerstoffmangels – ausgelöst durch ein plötzliches Algensterben. Damit sich ein solches Ereignis nicht wiederholt, hat die Stadt Münster mit Experten aus Wissenschaft und Praxis die „Resilienzstrategie Aasee“ erarbeitet.
Das Handlungskonzept enthält viele Einzelmaßnahmen – darunter die genaue Auswertung von Messdaten, gezielte Fischerei, verbesserte Ökologie und Siedlungswasserwirtschaft. Das Amt für Mobilität und Tiefbau stimmt die Maßnahmen mit dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit ab und setzt sie schrittweise um.
Vom Hochwasserschutz zur ökologischen Stärkung
Der Aasee entsteht durch das Aufstauen der münsterschen Aa. Die Aa fließt bei Haus Kump in den See hinein und verlässt ihn an der Brücke Adenauerallee. Ursprünglich in den 1920er- und 1930er-Jahren angelegt und in den 1970er-Jahren erweitert, diente der Aasee als Hochwasserrückhaltebecken für den Schutz der Innenstadt vor Fluten der Aa. Damals lag der Fokus nicht auf ökologischen Aspekten und Wasserqualität, was im flachen Gewässer zu Problemen führte. Ein Überschuss an Nährstoffen, Sedimentablagerungen von der Aa und die Uferbefestigung mit Beton und Wasserbausteinen machten den Aasee empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen.
Die bisher umgesetzten und geplanten Maßnahmen aus dem Handlungskonzept sollen das Ökosystem stabilisieren und dessen Widerstandsfähigkeit nachhaltig verbessern. Die Stadt Münster begleitet alle Umgestaltungen am Aasee mit zielgerichteten Monitorings.
Naturnahe Uferbereiche
Für ökologische Uferbereiche hat die Stadt Münster Steine entfernt. Stattdessen werden nun Totholz, Schilfwurzeln und Gehölzwurzeln eingesetzt, um Lebensräume für eine Vielzahl von Wasserlebewesen zu schaffen und Verstecke für jagende Raubfische anzubieten. Dadurch kann der Gesamtfischbestand im Aasee kontrolliert werden. In einem bisher strukturarmen Bereich neben den Aaseeterrassen wurde eine Flachwasserzone angelegt und bepflanzt. Weitere Ufermaßnahmen werden von den Fachämtern ab September umgesetzt.
Röhricht-Inseln als Lebensraum
2024 wollen die Fachämter schwimmende Röhricht-Inseln im Aasee positionieren. Neben den Uferbereichen bilden sie mit ihrem verzweigten Wurzelsystem einen wichtigen Lebensraum und Fischunterstand. Zudem erhöhen die Inseln die Selbstreinigungskraft des Gewässers. Nach der Vegetationsperiode werden sie gemäht, damit in den Pflanzen gebundene Nährstoffe nicht in den See gelangen.
Transparenzhinweis: Dieser Inhalt wurde uns von der Stadt Münster zur Verfügung gestellt.