Der Rat hat sich in seiner heutigen Sitzung hinter das Musik-Campus-Projekt gestellt. Der noch ausstehende Errichtungsbeschluss soll aber an Bedingungen geknüpft werden, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Münster vom Abend heißt.
Unter anderem fordert der Rat Konkretisierungen beim Finanzierungsplan für das Projekt und folgte damit mehrheitlich einem gemeinsamen Änderungsantrag von Grünen, SPD, Volt und Die Partei/ÖDP. Weitere Regelungen „zur möglichen Umsetzung durch die Stadt regelt der Rat in seiner kommenden Sitzung“, heißt es in dem nach längerer Diskussion mit knapper Mehrheit gefassten Beschluss. Die Stadtverwaltung plant in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) und dem Land NRW einen Musik-Campus. Er gilt als eines der bedeutendsten Projekte der Stadt Münster seit Jahrzehnten. Bis 2030 soll auf einem Gelände an der Hittorfstraße ein Ort der Kultur von überregionaler Bedeutung entstehen – offen für alle. Die Westfälische Schule für Musik und die Musikhochschule sollen auf dem Campus ihre neue Heimat finden, das Sinfonieorchester dort ebenso einen Proben- und Aufführungsort haben wie die freien Musikakteure der Stadt. Die Investitionskosten, die unter den Projektträgern aufgeteilt werden sollen, liegen nach derzeitigem Planungsstand bei rund 300 Millionen Euro. Die späteren laufenden Kosten werden derzeit mit 4,4 Millionen Euro veranschlagt.
Das Projekt könnte sich zu einem Leuchtturm der landesweiten Musikszene entwickeln. „Der Rat begrüßt ausdrücklich die geplante Zusammenarbeit mit der WWU und damit die Idee einer Realisierung eines gemeinsamen Musik-Campus an der Hittorfstraße“ heißt es in dem Ratsbeschluss. Vor der geheimen Abstimmung über den Änderungsantrag hatte Oberbürgermeister Markus Lewe für ein klares Signal des Rates zugunsten des Projektes geworben. „Wir müssen dieses klare Signal der Zuversicht auch unseren potenziellen Geldgebern mit auf den Weg geben. Wir wollen und wir können das“, so Lewe.
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Das unwürdige Schauspiel geht noch einen Akt weiter…In geheimer Abstimmung für den Musikcampus von 64 Stimmen im Stadtrat gerade einmal 32 bei 2 Enthaltungen und 30 Gegenstimmen…und dann noch eine verschärfte Ankündigung die für die nächste Ratssitzung am 18. Mai, gerade mal drei Tage nach der Landtagswahl, nichts Gutes verheißt.
Das 300-Millionen-Projekt ist nicht nur ein trojanisches Pferd sondern ein toter Gaul, von dem auch die knappe Mehrheit im Stadtrat -aber erst nach der Landtagswahl- absteigen will, um sich nicht jetzt schon eine Blöße zu geben.