Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen nutzen zurzeit die Messehallen und die Große Halle des Messe und Congress Centrums Halle Münsterland für Prüfungen und Klausuren, um Hygienevorschriften einhalten zu können. Gestern absolvierten dort 962 Auszubildende ihre schriftliche Abschlussprüfungen. Die IHK hatte für sie die Hallen zusätzlich zu den üblichen Prüfungsräumen in den Berufskollegs gebucht, weil sich durch die geltenden Abstandsregeln der Raumbedarf mehr als verdoppelt hat.
Wo bis Mitte März oft dicht gedrängt tausende von Fans gebannt das Geschehen auf der Bühne verfolgten und Aussteller ihre Produktneuheiten auf Messen zur Schau stellten, schwitzen jetzt Prüflinge still und streng im Rahmen der Hygienevorschriften vor sich hin. Bereits Anfang Juni fanden Klausuren der Westfälischen Wilhelms-Universität in der Halle Münsterland statt, weil hier die Hygienevorgaben und Abstände einhaltbar sind. In dieser Woche folgten Abschlussprüfungen diverser Ausbildungsberufe der Industrie- und Handelskammer. „Mitte März wurde die Durchführung von Veranstaltungen verboten. Wir freuen uns, dass wir unsere Räumlichkeiten auf diese Weise nun sinnvoll nutzen können und wieder ein bisschen Leben in unser Haus zurückgekehrt ist“, so die Geschäftsführerin des Messe und Congress Centrums Halle Münsterland Dr. Ursula Paschke.
Die Hallen des Unternehmens bieten Platz für über 1.000 Prüflinge. Anders als in den üblichen Räumen können dort auch bei einer großen Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern die gebotenen Abstände eingehalten werden. Zum Hygienekonzept gehören unter anderem genaue Bestuhlungspläne und Wegeleitsysteme. Nach jeder Prüfung werden zudem die Tische und Stühle grundgereinigt. „Mit den Bildungsträgern haben wir Konzepte entwickelt, wie Prüfungen in dieser Zeit im Rahmen der aktuellen gesetzlichen Vorgaben trotzdem über die Bühne gehen können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich bestimmt noch lange an diese außergewöhnliche Situation erinnern. Wer hat schließlich sonst schon einmal eine wichtige Abschlussarbeit oder Klausur in einer 5.400 Quadratmeter großen Halle geschrieben.“, so Dr. Paschke.
Die IHKs hatten frühzeitig auf die Corona-Pandemie reagiert und die schriftlichen Prüfungstermine bundesweit aus dem Mai in den Juni verlegt. Tausende von Prüfungen mussten daher allein im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region neu organisiert werden. „Die Halle Münsterland war dabei der mit Abstand größte Prüfungsraum, auch wenn die 962 Auszubildenden auf drei Hallen verteilt waren“, sagte Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung der IHK Nord Westfalen. Er zeigte sich erleichtert, dass die Prüfungen trotz der erschwerten Bedingungen „bis jetzt reibungslos über die Bühne gegangen sind“.
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