„Autogrammkarten hab ich auch dabei. Aber die meisten wollen heute doch Selfies mit uns schießen,“ meinte Leonard Lansink vor dem Promi-Kellnern zu seinem Schauspiel-Kollegen Vittorio Alfieri, der bei den „Wilsberg“-Folgen Ekki Talkötters Chef im Finanzamt spielt. Natürlich hat Lansink Recht behalten, er ist schließlich Schirmherr der Veranstaltung zu Gunsten der Krebsberatung Münsterland e.V. und gehört schon seit der Premiere vor 14 Jahren zum Team.
Vittorio Alfieri war gestern zum ersten Mal dabei, Roland Jankowski und Ina Paule Klink sind dagegen alte Hasen beim Promi-Kellnern. Sie waren neben Lansink wohl auch diejenigen, die am häufigsten um ein Selfie gebeten wurden. Dafür hatte Jankowski – allen bekannt als Kommissar Overbeck – sich immer wieder Zeit genommen, obwohl er deutlich erkennbar den Ehrgeiz hatte, wieder der erfolgreichste aller Kellner des Tages zu sein. Sportlich gekleidet und in quietschbunten Turnschuhen jonglierte er stets zwei volle Tabletts über die Treppen am Aasee, was sich sonst kaum einer der Prominenten traute.
„Ich finde die Leute ganz schön mutig, die sich hier direkt vor das Fass gestellt haben,“ meinte Leonard Lansink, als er sich pünktlich um 15.00 Uhr zum Fassanstich bereithielt, „wir hatten hier schon einmal ein Malheur und es wurden einige nassgespritzt vom Bier. In München macht das ja der OB – ist denn der Lewe schon da?“ Tatsächlich war Oberbürgermeister Markus Lewe gerade angekommen und konnte gar nicht anders, als den Hammer zu übernehmen. Mit fünf Schlägen und ohne die Umstehenden nass zu machen, hat Lewe das erste Fass angestochen. Um danach, wie viele andere münstersche Promis, mit vollen Tabletts durch die Reihen zu gehen.
Ganz schön viele waren dabei und schlugen sich wacker beim Verkauf von Bier und Softdrinks, Kaffee und Kuchen für den guten Zweck: Sportler wie Adriano Grimaldi von Preußen Münster und Trainer und Spielerinnen vom USC Münster, Bundespolitiker wie Maria Klein-Schmink, Christoph Strässer und Sybille Benning, die Krimiautoren Jürgen Kehrer und Gisa Pauly, Musiker wie Van de Forst oder Sinje Schnittker und Tina Werzinger von den Zucchini Sistaz oder Dr. Ulrich Peters vom Theater Münster. Manche hatten dabei mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen: Christoph Strässer stolperte über Pokemonjäger und ließ dabei das volle Tablett fallen. Jazzsängerin Christiane Hagedorn bewährte sich im fliegenden Wechsel vom Kellnern zum Singen auf der Bühne und wieder zurück ans Tablett. Und Ina Paule Klink bekam so manchen Bestellwunsch nicht mit, wenn die Gäste nicht wussten, dass sie nur auf „Paule“ hört und sie nach „Ina“ riefen.
Alle versuchten, zugunsten der Krebsberatung Münsterland e.V. möglichst viel Geld zu sammeln. Dazu hatte Jörg Pott, Inhaber und Geschäftsführer der Pott’s Brauerei, nicht nur alle Getränke gespendet, sondern auch unermüdlich selbst gezapft. Um die Spendierfreude der Münsteraner anzuheben, wendeten einige der Promikellner sogar Tricks an: „Wenn jemand kein Trinkgeld gibt, gebe ich das Wechselgeld ganz langsam zurück,“ meinte Markus Lewe augenzwinkernd, „dann klappt das meistens schon.“
„Oje, die Overbeck-Poster sind alle!“ hieß es mitten am Nachmittag am Stand der Krebsberatungsstelle. Zum Glück konnte schnell Nachschub herangeschafft werden. Die von Jörg Hartmann gestalteten Comiczeichnungen von Wilsberg, Overbeck und Alex trugen die Unterschriften der Darsteller und waren bei einem attraktiven Verkaufspreis der Renner des Tages. Aber auch der Wilsbergwein und die Tassen wurden gut verkauft. „Und ganz besonders stolz bin ich darauf, dass die Adventskalender rechtzeitig fertig geworden sind – und auch gern gekauft werden,“ meinte Hildegard Lagemann von der Krebsberatungsstelle. Die könnt ihr übrigens auch in den nächsten Wochen noch bekommen, unter anderem unter www.krebsberatung-muenster.de/wilsbergs-adventskalender.
Der Rekordbetrag von 22.000 Euro wurde in diesem Jahr zwar nicht erreicht, nach einem ersten Kassensturz kamen dennoch stolze 15.000 Euro zusammen. Jedenfalls meinte Gudrun Bruns, Leiterin der Krebsberatung, dass sie nach den Wettervorhersagen vom Samstag „ganz schüchtern geworden“ sei, was das Ziel des Tages angeht. Aber dann war es fast den ganzen Sonntagnachmittag viel, viel schöner, als die meisten Prognosen befürchten ließen. Sonnenbrillen waren dann doch mehr gefragt als Regenschirme. Erst am frühen Abend ließ ein kurzer Schauer für eine Viertelstunde die Nachfrage nach Regenponchos steigen und die nach frisch gezapften Bier für eine Weile sinken. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch, nur die Tontechniker wurden etwas nervös. Und Richard Alexander Jung alias Dr. Ring Ding schien es sogar zu genießen – er sang beim Regen sogar absichtlich vor der Bühne, die ihm Schutz geboten hätte.
Von der schwimmenden Bühne auf dem Aasee wurden die Gäste nahezu pausenlos unterhalten: vor allem mit abwechslungsreicher Musik von Jazz bis Soul, von Folk-Pop bis Blues, dargeboten von vielen heimischen Musikern, die Ben Bönniger zusammengetrommelt hat und die Conférencier Adam Riese kurzerhand „Ben Bönniger und seine Wilsberger All-Stars“ taufte. Deutlich nach Einbruch der Dunkelheit gab es dann endlich auch die von vielen mit Spannung erwartete Vorpremiere einer brandneuen „Wilsberg“-Folge. Wann „In Treu und Glauben“ für alle im ZDF zu sehen sein wird, ist leider immer noch nicht bekannt.
Viele Bilder des Tages gibt es in unserer großen Fotostrecke.
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