Trainer Marco Antwerpen empfahl den Fans noch im Vorfeld des Spiels, nicht etwa das Freibad, sondern das altehrwürdige Preußen-Oval zu besuchen. Die gut 7.200, die seinen Worten folgten, sahen am Ende jedoch nicht den zweiten Saisonerfolg (es winkte ein ähnlich erfolgreicher Start wie zuletzt in 2013/14 unter Pavel Dotchev).
Der Trainer beließ sein in Köln so erfolgreiches System und Personal mit lediglich einer Umstellung von Warschewski auf Kobylanski. Und die Anfangsviertelstunde gehörte den Hausherren, deren breite Brust deutlich zu sehen war. Über links lief vieles wie zuletzt zusammen und die Preußen erspielten sich druckvoll Chancen, Neuzugang Dadashov traf hierbei nur das Außennetz (4.).
Ab Minute 16 nahmen dann auch die Gäste aus Thüringen am Spielgeschehen teil, welche die Hoheit im Mittelfeld zunehmend übernahmen und sogleich ihre erste Chance erspielten. Den Gästen wurde im eigenen Kombinationsfluss nun zu viel Raum gewährt und in Minute 23 endete dies in einem Eckball für Carl-Zeiss. Doch zunächst eine Trinkpause vor der Ausführung. Und genau diese Pause schien den Preußen die Aufmerksamkeit zu rauben. Der anschließende Eckball landete auf dem Kopf von Wolfram, dieser köpfte am kurzen Pfosten ein (25.). Die Preußen hatten ihren Faden verloren, nur wenige Zeigerumdrehungen später schloss Felix Brügmann eiskalt ab, nachdem sich Sandrino Braun im Spielaufbau einen echten Katastrophenpass leistete (38.). Kurz vor der Halbzeit kamen die Preußen wieder zu sich hatten mit Rene Klingenburg in der 42. Minute ihre erste große Chance, zu verkürzen.
Der Wachrüttler – Antwerpen nahm in der Pause einen Doppelwechsel vor. Hoffmann und Warschewski kamen für Kobylanski und Dadashov. Beide Wechsel nachvollziehbar und wirkten fortan absolut belebend für das Spiel über rechts. Die Preußen kamen mit Dampf aus der Kabine und sie nutzten den Schwung direkt zum Anschlusstreffer durch Klingenburg (48.). Die Kulisse war wieder da und die Hausherren gaben weiter 120 Prozent, sie wirkten giftig und leidenschaftlich. Bis zur neuerlichen Trinkpause (69.) brachte dies jedoch nichts ein, Hoffmann war hier kurz zuvor beinahe der Ausgleichstreffer gelungen.
Die Thüringer verteidigten ihren knappen Vorsprung wenn es sein musste auch rustikal und mit fortwährender Spieldauer schwanden bei den Gastgebern zusehends die Kräfte. Letztendlich mussten die Preußen in die erste Saisonniederlage einwilligen. Mit Carl-Zeiss Jena gewann am Ende nicht unbedingt die bessere, aber in jedem Falle die clevere und wachere Mannschaft.
Für die Preußen geht es nach kurzer Regeneration schon am Dienstag weiter auf den Betzenberg.
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