Preußen spielen 1:1 gegen Uerdingen Unentschieden an der Hammer Straße / SCP verschenkt daheim zwei Punkte

Der SCP kam am Samstagnachmittag gut aus den Startlöchern. (Foto: Carsten Pöhler)
Der SCP kam am Samstagnachmittag gut aus den Startlöchern. (Foto: Carsten Pöhler)

Mit dem KFC Uerdigen schickte sich ein selbsternannter Aufstiegsfavorit an, die ersten Punkte aus der Festung Preußenstadion zu entführen. Bei sommerlichen Temperaturen lockte dies gut 6.000 Zuschauer in die Antik-Arena. Um es vorweg zu nehmen, an das Niveau des letzten Heimspiels, eines der größten Spektakel der letzten Preußenjahre, kam dieses Duell zu keiner Zeit heran. Über große Strecken war es eher mucksmäuschenstill im weiten Rund, die 90 Minuten taugten nicht, um den Münsteraner Anhang vom Hocker zu reißen.

Im Mittelpunkt der Stimmung von Halbzeit 1 rückte nach einer halben Stunde und Doppel-Gelb gegen die Hausherren nur der Schiedsrichter, der dem Publikum zumindest zahlreiche „Schieber“-Rufe entlockte. Aber kommen wir zum Sportlichen. Die Gastgeber in den ersten 20 Minuten einzig und allein damit beschäftigt, überhaupt ins Spiel zu kommen und eifrig bemüht, den drohenden Rückstand zu vermeiden. Aber auch Uerdingen keinesfalls weit überlegen. Spielerisch war das von beiden Mannschaften eher wenig, vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Zwingende Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten bei allem Bemühen im Glutkessel eher wenig. Überlegen wirkte Uerdingen durch die getretenen Eckbälle, die jederzeit Gefahr bedeuteten, indem die Bälle durch Münsters Strafraum segelten. Höhepunkte waren 2 Aluminium-Treffer, je einer auf beiden Seiten. Der erste, eben resultierend aus einer Ecke der Gäste, köpften die Uerdinger bereits in Minute 9 an den linken Pfosten. Für den SCP war es Luca Schnellbacher, der nach schöner Vorarbeit von Maurice Litka einen Hammer auspackte, den er an den Querbalken nagelte (21.). Apropos Litka: Endlich wieder fit sorgte er für zwei weitere nennenswerte Aktionen der Preußen, beide Male schloss er beherzt ab, fand aber bei beiden Distanzschüssen seinen Meister in Gästekeeper Königshofer, da fehlte doch letztlich etwas Dampf und Präzision im Abschluss. So blieb es beim 0:0 zur Pause.

Ex-Preuße, jetzt KFC-Spieler Adriano Grimaldi sieht die Gelbe Karte. (Foto: Carsten Pöhler)
Ex-Preuße, jetzt KFC-Spieler Adriano Grimaldi sieht die Gelbe Karte. (Foto: Carsten Pöhler)

Die zweite Hälfte begann schwach und das Spiel beider Mannschaften blieb zu ungenau. Nennenswert der Abschluss von Heidemann aus Minute 56. Nach einer Stunde brachte Coach Hübscher positionsgetreu Hoffmann für Schnellbacher. Unrühmlicher Höhepunkt der Kartenvergabe durch Schiedsrichter Dr. Kampka dann in der 65. Minute: der Uerdinger Mbom holt Litka von hinten von den Beinen, es gibt „nur“ Gelb. Auch Ex-Preuße Grimaldi mischte im anschließenden hitzigen Treiben munter mit und verdiente sich redlich den gelben Karton. Kurz darauf war sein Gastspiel an alter Wirkungsstätte vorbei, er wurde ausgewechselt. Dann kam Minute 72. Wagner passt auf rechts zu Joker Hoffmann, der wiederum bis zur Grundlinie durchläuft und die Kugel flach durch den Strafraum zu Kevin Rodrigues Pires schickt, der dann aus spitzem Winkel per Flachschuss trifft. Tor! Die erste spielerisch gelungene Aktion der zweiten Halbzeit führt effektiv zur SCP-Führung.

Nächste Woche spielen die Preußen gegen Hansa Rostock. (Foto: Carsten Pöhler)
Nächste Woche spielen die Preußen gegen Hansa Rostock. (Foto: Carsten Pöhler)

Uerdingen wechselte darauf doppelt und mit Tobi Rühle und Pflücke zwei Offensivoptionen ein. Auch Hübscher wechselt nach 80 Minuten Heinz Mörschel für Maurice Mitka ein, der bei diesen äußeren Bedingungen lang durchhielt. Danach versuchten die Preußen weiterhin ihr Glück im Vorwärtsgang, nichts deutete sich auf ein größeres Aufbäumen der Gäste hin. Dann dieser eine Moment in der 84. Minute, in dem die Gäste auch zum ersten Mal kombinierten und die Münsteraner Abwehr um Schauerte nicht auf Ballhöhe war. Die beden Uerdinger Joker profitierten von einem miserablen Abwehrverhalten, so dass Rühle seinen Kollegen Pflücke bediente, der dann humorlos den Ausgleich markierte. Kategorie „vermeidbar und unnötig“. Letztlich blieb es dabei, unter dem Strich wohl verdient.

Für die Preußen geht es nächste Woche an die Ostsee zu Hansa Rostock. Vielleicht überraschen die Mannen um Sven Hübscher mit ihrem neuen Auswärtsgesicht, nachdem sich dieser Punkt schon besser anfühlen müsste. Alles in Allem sind die Preußen jedoch gut aus den Startlöchern gekommen und deuten auch an, dass durchaus mehr gehen kann als blanker Abstiegskampf oder graues Mittelfeldgeplänkel. Gemessen an den völlig verschiedenen finanziellen Welten beider Teams heute, ist es in jeder Hinsicht ein gutes Ergebnis der Preußen. Sie wollen!

 

Fotostrecke: Preußen Münster vs. Uerdingen (24.08.19)

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