Erfolgsverwöhnt nach den letzten beiden Heimspielen gegen Bielefeld und Essen, wollten auch gestern wieder knapp 10.000 Zuschauer den Auftritt der Adlerträger an der Hammer Straße sehen. Spannung war garantiert, es reiste immerhin der Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen an, der aktuelle Tabellensechste. Eine einfache Aufgabe sollte es also für den SCP nicht werden, gegen die aufstiegsambitionierten Kurpfälzer. Die Hoffnung auf einen Schlagabtausch oder ein packendes Fußballspiel musste aber schnell ad Acta gelegt werden.
Tristesse bestimmte über lange Strecken die erste Halbzeit. Sandhausen erwischte den etwas besseren Start und hatte gleich zu Beginn zwei Torchancen, während die Preußen nur einmal wirklich erwähnenswert vor dem Sandhausener Kasten auftauchten. Anschließend plätscherte die erste Halbzeit dann recht ereignislos vor sich hin. Bei Preußen klappte nicht viel, man wirkte fahrig und behäbig. Sandhausen hatte das Spiel im Griff, blieb vor dem Tor jedoch zunächst gefahrlos.
In der 35. Minute war es dann aber doch soweit, Pink traf nach unfreiwilliger „Vorlage“ von Scherder zum 1:0 für die Gäste. Preußen jetzt ein My wacher, aber bis zum Pausenpfiff nicht mehr wirklich gefährlich. Mit dem Rückstand ging es in die Pause, wo es sicher deutliche Worte von Coach Sascha Hildmann gab.
Nach der Pause änderte sich zunächst nicht viel, Preußen jetzt zwar wesentlich engagierter, aber Sandhausen weiter auf Zack. Ab der 60. Minute dann ein komplett verändertes Bild, Preußen bestimmte nun das Spiel und drückte nach vorne. Es knisterte und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Chance um Chance, zunächst vergab Scherder per Kopf und auch Lorenz’ Freistoß verfehlte knapp das Gehäuse.
Auch der Schiedsrichter trug seinen Teil dazu bei, denn dieser zeigte in zwei strittigen Szenen nicht auf den Punkt. Erst fiel Marco Lorenz im Sechzehner nach einer Berührung durch Fuchs, wenig später packte Balla bei Grodowski kräftig zu. Alle Diskussionen halfen nichts, der Unparteiische blieb bei seinen Entscheidungen. Aufregung auf den Rängen und auch auf dem Rasen. Die Mannschaft setzte diese aber in Energie um und blieb weiter brandgefährlich.
In der 66. Minute belohnte Grodowski diese Mühen dann mit dem mittlerweile hochverdienten Ausgleich. Nach einem erfolglosen Distanzschuss blieb der SCP in Ballbesitz und im Torraum gelangte Grodowski wieder an den Ball, schlug einen Haken und platzierte das Leder von rechts im langen Eck. Das Spiel nun wieder offen und auch ein Sieg für die Gastgeber schien nicht mehr ausgeschlossen, diverse Chancen gab es noch, bevor die Gäste in der Schlussphase wieder das Heft in der Hand hielten und fast noch den Siegtreffer erzielten. In der 89. Minute zappelte der Ball nämlich schon im Münsteraner Tor, Balla traf. Der Ball berührte allerdings zuvor den Arm des eigenen Mitspielers, der Treffer zählte also folgerichtig nicht. Danach hielt die Münsteraner Abwehr bis zum Schlusspfiff.
Ein definitiver Punktgewinn und die Preußen bleiben in 2024 weiter ungeschlagen. Aber bereits am Dienstag wartet mit der Nachholpartie in Dortmund ein weiteres schweres Spiel. Am Samstag geht es dann nach Lübeck. Das nächste Heimspiel ist am Freitag, dem 23. Februar um 19 Uhr gegen den MSV Duisburg.
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