Praxen und Kliniken derzeit überlastet Infektionswelle bei Kindern angekommen / Engpässe in der Versorgung zeichnen sich ab

Viele Praxen und Krankenhäuser sind wegen der hohen Zahl von Kindern mit Atemwegserkrankungen und Fieber am Limit. (Foto: Pexels)
Viele Praxen und Krankenhäuser sind wegen der hohen Zahl von Kindern mit Atemwegserkrankungen und Fieber am Limit. (Foto: Pexels)

Das Praxisnetz der Kinder- und Jugendärzte Münster und die Kinderkliniken schlagen Alarm. Auch bei uns in der Stadt zeichnet sich immer deutlicher ein Engpass in der medizinischen Versorgung von kleinen Kindern ab. Durch die hohe Zahl von Kindern mit Atemwegsinfektionen und Fieberzuständen seien Praxen und Kliniken aktuell überlastet, heißt es in einer Mitteilung aus der Stadtverwaltung.

Aktuell besteht zudem ein Mangel an fiebersenkenden Medikamenten und Antibiotika. Vor allem fiebersenkende Säfte und Zäpfchen seien im Moment nur begrenzt verfügbar. Daher soll auch versucht werden, das Bundesinstitut für die Zulassung von Arzneimitteln dazu zu bewegen, Sonderzulassungen von fiebersenkenden Arzneimitteln aus dem Ausland auszusprechen.

„Im Einzelfall können Eltern mit dem Arzt oder Apotheker klären, ob bei Kindern ab vier Jahren (Paracetamol) bzw. ab sechs Jahren (Ibuprofen) teilbare Tabletten nach der Dosierungsempfehlung eingenommen werden können, wenn eine medikamentöse Fiebersenkung überhaupt erforderlich ist“, erklärt Dr. Norbert Schulze Kalthoff, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes. Denn Fieber ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers, der nicht zwingend gleich mit Fiebersenkern bekämpft werden muss. Es zeigt vielmehr an, dass der Organismus auf Krankheitserreger reagiert und seine eigenen Abwehrkräfte mobilisiert.

Von Fieber spricht man bei Kindern erst, wenn die Temperatur über 38,4 Grad Celsius liegt. Ab 39 Grad Celsius hat es hohes Fieber. Es kann auch vorkommen, dass ein Kind abends oder nachts ohne andere Krankheitszeichen fiebert und sich am nächsten Tag bereits wieder völlig wohlfühlt. Bei einer leicht erhöhten Temperatur können schon einfache Maßnahmen helfen: Wadenwickel, feuchter, lauwarmer Waschlappen auf der Stirn und viel trinken, damit der Körper nicht austrocknet. Erst wenn der Allgemeinzustand des Kindes nicht gut ist, kann ab einer Körpertemperatur von 39 Grad Celsius an fiebersenkende Maßnahmen gedacht werden.

Bei Säuglingen in den ersten Lebenswochen wird schon ab 38 Grad Celsius von Fieber gesprochen. Wirkt das Kind ungewöhnlich schlapp oder teilnahmslos, es mag nicht, nur kurz oder schwach trinken oder zeigt eine veränderte Hautfärbung (blass, bläulich, rot), sollte bald eine ärztliche Praxis aufgesucht werden.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert unter www.kindergesundheit-info.de 

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