Die gestern eröffneten Skulptur Projekte Münster 2017 werden viele Besucher anlocken. Schließlich ist dieses Ereignis in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden – und der Eintritt ist frei. Hier haben wir ein paar praktische Tipps für Münsteraner und Auswärtige zusammengestellt, die wir bei Bedarf aktualisieren werden.
Katalog
Bei früheren Projekten gab es beides: einen relativ teuren Katalog mit vielen Bildern zur Entstehung der Kunstwerke und Informationen über die Künstler auf schwerem Kunstdruck-Papier. Und ein kleines, sehr günstiges Büchlein für die Jackentasche, ideal zum Mitnehmen auf die Tour zu den Skulpturen. Die hatten den meisten Besuchern ausgereicht. Diesmal gibt es nur einen gedruckten Katalog, der beides sein will: Er ist leicht, aber nicht handlich, nicht teuer, aber auch nicht billig. Er hat das große Format und das Leichtgewicht eines üblichen Telefonbuchs (weil er auf sehr ähnlichem Papier gedruckt ist) und kostet vor Ort 15 Euro, im allgemeinen Buchhandel 18 Euro. Darin sind großformatige Bilder der einzelnen Projekte, die meist kurz vor der Eröffnung entstanden sind, und hilfreiche Informationen auf je ein bis zwei Seiten auf Deutsch und auf Englisch. Dazu kommen noch ein paar Essays und kurze Infos zu den alten Projekten, die immer noch in Münster zu sehen sind.
Plan
Ein Lageplan ist nicht Teil des Katalogs. Den sollte man sich extra kaufen, und zwar für 3 Euro. Ohne diesen Plan ist es sogar für Ortskundige oft schwierig, die Ausstellungsorte zu finden. Als Stadtplan ist er aber nur bedingt tauglich, denn es fehlen viele Straßen. Es wurden nur die allerwichtigsten eingezeichnet, um den Weg zu den übers Stadtgebiet verstreuten Skulpturen und Projekte zu finden. Die meisten sind im Bereich der Innenstadt, manche aber weit außerhalb, z.B. am Haus Kump, im Sternbuschpark oder in der ehemaligen Eissporthalle an der Steinfurter Straße. Gewöhnungsbedürftig sind auch die Farben: rosa und hellgrün. Die alten Skulpturen, die nach den Projekten von 1977 bis 2007 in Münster bleiben durften (oder jetzt extra wieder aufgestellt wurden), hat man dort grün eingezeichnet.
Wo bekomme ich das alles?
Katalog und Lageplan sind im Infopoint am LWL-Museum für Kunst und Kultur erhältlich, und zwar jeden Tag von 10 bis 20 Uhr, freitags sogar bis 22 Uhr. Dort gibt es auch Souvenirs, wie die schicke schwarze Umhängetasche (5 Euro) und Pins, Aufnäher und Bleistifte (1 bis 3 Euro) sowie einen Geldbeutel (10 Euro). Das alles gibt es auch am unübersehbaren Servicepoint in der Windhorststraße gegenüber dem Hauptbahnhof (täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet) und im Pumpenhaus. Am Infopoint und am Servicepoint können auch die Führungen (zu Fuß oder per Rad) und die sogenannten „Grand Tours“ (per Bus) gebucht werden.
Internet
Die meisten haben heute internetfähige Handys oder ähnliche mobile Geräte. Darauf bauen auch die Ausstellungsmacher. Auf der offiziellen Homepage sind Informationen zu allen Kunstwerken zu finden, und zwar sortiert nach den Namen der Künstler. Wer die nicht schon im Plan gelesen hat, findet sie auf deutlichen dunkelgrauen Schildern an den jeweiligen Orten. Hier der direkte Link zu der Auswahl: https://www.skulptur-projekte.de/#/De/Projects – dort sind unter „Skulptur Projekte 2017“ die aktuellen Werke zu finden, unter „Öffentliche Sammlung“ der alte Bestand und unter „Satelliten“ die Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl. In der Liste müsst Ihr nur auf den jeweiligen Namen oder den Kreis davor klicken und schon bekommt ein paar Bilder und die gleichen Informationen zu den einzelnen Projekten, wie aus dem Katalog.
Apps
Diese Infos gibt es auch als App für das Handy. Für iOS Geräte: https://itunes.apple.com/de/app/sp17-navi-skulptur-projekte-münster-2017/id1242815473?l=en&mt=8, für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mcrumbs.muenster_sp. Für ältere Skulpturen in der Stadt, die nicht unbedingt alle aus den bisherigen Skulptur Projekten stammen, gibt es auch diese nützliche App von einer hiesigen Agentur im Google Playstore: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.Skulp.Tour
Zugang
Früher waren es nur Skulpturen, die fast alle draußen standen und die zu jeder Zeit ohne großen Aufwand besucht werden konnten. Diesmal sind viel mehr Installationen und Performances in geschlossenen Räumen dabei. Hierfür gibt es dann begrenzte Öffnungszeiten. Und begrenzten Raum, so dass wir uns auf Schlangestehen einrichten müssen, besonders an den Wochenenden. Hier ein paar der Zeiten:
- Nairy Baghramian, „Beliebte Stellen“ am Erbdrostenhof: Mo-Do 8-20 Uhr, Fr, 8-22 Uhr, Sa u. So 10-20 Uhr
- Gerard Byrne, „In Our Time“ in der Stadtbücherei: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-18 Uhr, So 10-18 Uhr (keine Bücherei)
- Benjamin de Burca und Bárbara Wagner, „Bye Bye Deutschland! Eine Lebensmelodie“ in der Elephant Lounge: Mo-So 10-20 Uhr
- Ginterdorfer/Klassen, „Erniedrigung ist nicht das Ende der Welt“ im Pumpenhaus: Performance Di-So 17 Uhr (das Pumpenhaus ist Mo-So 10-22 Uhr geöffnet)
Hier noch ein paar Infos zu besonders beliebten Projekten:
Alexandra Pirici „Leaking Territories“
Die Performance findet dienstags bis sonntags jeweils ab 16 bis 20 Uhr im Friedenssaal statt. Es werden bis zu 50 Personen eingelassen, also solltet ihr euch besonders an Wochenenden auf längere Wartezeiten einstellen. Fotografieren ist erlaubt, aber nur mit Handkameras, nicht mit Stativ.
Ayşe Erkmen „On Water“
Der Steg, den die türkische Künstlerin Ayşe Erkmen unter die Wasseroberfläche von Münsters Stadthafen gelegt hat, wird wohl so etwas wie der Publikumsliebling der Skulptur Projekte 2017 sein. Weil der Gang über das Wasser von Rettungsschwimmern bewacht werden muss, ist er nur zeitlich begrenzt möglich, und zwar jeden Tag von 12 bis 20 Uhr. Es ist zu empfehlen, hierfür keine langen Hosen oder Röcke zu tragen, oder wenigstens solche, die hochgekrempelt werden können. Und wer ein kleines Handtuch mitbringt, muss nicht mit nassen Füßen zurück in die Socken und Schuhe. Man kann die Sachen zwar am Ufer stehen lassen, aber dafür übernehmen die Veranstalter der Skulptur Projekte natürlich keine Haftung. Also: nicht zu viel mitschleppen! Der Steg selbst ist aus Metallgittern, das Laufen darüber ist aber nur für besonders empfindliche Menschen zu unbequem.
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Auch bei anderen „Skulpturen“ wie die in der Eishalle kommt es zu Wartezeiten bis zu einer Stunde! Das ist ohne Vorwarnung ziemlich enttäuschend, da sich dort auch keine Alternativen Orte befinden.
Im Hamburger Tunnel erklingt auch nur sporadisch etwas! Ohne Info ist man dann ratlos.