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Eine präzise und klare Kommunikation ist während einer Operation entscheidend – sie kann sogar lebensrettend sein. Doch wie behält man im oft hektischen OP-Alltag, in dem alle Personen Mundschutz und OP-Haube tragen, den Überblick über die Teammitglieder und ihre jeweiligen Rollen? Um diesen Herausforderungen zu begegnen, initiierte die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (ACH) des UKM das Projekt „Power of the First Name“. Inzwischen wurde das Projekt auf sämtliche OP-Bereiche des Universitätsklinikum Münster (UKM) ausgeweitet.
Kern des Projekts sind personalisierte Namensschilder, die alle OP-Beteiligten gut sichtbar am Kopf tragen. Auf den Schildern sind der Vor- oder Nachname – je nach persönlicher Präferenz – sowie die jeweilige Berufsgruppe angegeben. Ziel ist es, die direkte Ansprache zu erleichtern und so die Teamarbeit sowie die Sicherheit im OP zu fördern. Melanie Damme, Bereichsleiterin des chirurgischen OPs, ist überzeugt: „Durch die Namensschilder kann ich die am chirurgischen Eingriff beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit Namen ansprechen, selbst wenn sie durch Bereichsrotationen nur selten hier sind, und die jeweilige Aufgabe des Benannten besser zuordnen. Es ist ein Gewinn für das gesamte Team und für die Patientinnen und Patienten.“
Dass die Idee ausgerechnet in der Roboterassistierten Chirurgie des UKM (Universitätsklinikum Münster) entstanden ist, kommt nicht von ungefähr: „Wir stecken quasi mit dem Kopf in der Konsole fest, nehmen den Raum nicht so richtig gut wahr, und dann ist es enorm wichtig, dass man die Menschen gut ansprechen kann“, erklärt Privatdozent Dr. Jens Hölzen, Bereichsleiter Roboterassistierte Chirurgie am UKM. „Wir haben ein ähnliches Projekt bei unseren Kooperationspartnern in den Niederlanden gesehen, und fanden es so gut, dass wir es einfach übernommen haben.“ Und das zieht Kreise: Nach dem Start in Münster interessieren sich nun auch weitere Kliniken in Deutschland für das Namensprojekt.
Auf Titel wird bei den Namensschildern bewusst verzichtet
Am UKM begegneten einige Beteiligte der Initiative der Chirurgie anfangs mit Unsicherheit und Skepsis. Doch die praktische Umsetzung überzeugte schnell. „Die Namensschilder bringen eine klare Struktur in den OP-Saal und erleichtern die Kommunikation“, sagt Assistenzärztin Charlotte Pollmann. Besonders positiv hebt sie hervor, dass durch die direkte Ansprache Hierarchien abgebaut werden. Denn bewusst wird bei den Namensschildern auf Titel verzichtet. „In anderen Kliniken, wo ich war, gab es dieses Konzept nicht. Es war neu für mich, hat aber sofort reibungslos funktioniert“, so Pollmann. Inzwischen wurde das Konzept auf sämtliche OP-Bereiche im UKM ausgeweitet.
Das Projekt „Power of the First Name“ ist eine der zahlreichen Aktivitäten am UKM, die für die Zertifizierung des UKM als Magnet-Krankenhaus gestartet wurden. Das Magnet-Projekt legt den Fokus auf Themen wie Führungskultur, Zusammenarbeit und Versorgungsqualität und umfasst ganz unterschiedliche Maßnahmen, die letztlich das Ziel haben, das Arbeitsumfeld und einen damit einhergehenden Kulturwandel zu verbessern. Auch Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor des UKM, lobt die Initiative: „‚Power of the First Name‘ zeigt, wie einfache, durchdachte Maßnahmen den Klinikalltag nachhaltig verbessern können. Diese Initiative fördert die vertrauensvolle Zusammenarbeit, stärkt die Teamkultur und verbessert damit die Sicherheit der Patientenversorgung im OP.“
Video: Die Sicherheit fördern und die Teamkultur stärken – das sind zwei wesentliche Ziele des Namensprojektes „Power of the First Name“, das in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKM gelebt wird.
Transparenzhinweis: Dieser Inhalt wurde uns vom Universitätsklinikum Münster (UKM) zur Verfügung gestellt.
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