Am Nachmittag haben Stadtverwaltung und Polizei weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage rund um den Hauptbahnhof Münster beschlossen. Wie es in einer Presseerklärung heißt, sollen neben verstärkten Streifen von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) „bauliche Veränderungen vorgenommen und technische Maßnahmen geprüft werden“.
Besonderes Augenmerk soll demnach auf den Bereich rund um das Parkhaus Bremer Platz und auf den Park zwischen der Von-Vincke-Straße und der Promenade gerichtet werden. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf kündigte nach dem Treffen an: „Wir schicken mehr Polizistinnen und Polizisten in diesen Bereich, damit Anwohnerinnen und Anwohner sowie Passantinnen und Passanten sich dort wieder sicher fühlen.“ Die Verwaltung prüft aktuell den Einsatz mobiler Beleuchtungsanlagen im gesamten Raum zwischen Bahnhof und Promenade. „Wir nutzen die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten von Stadt und Polizei und stimmen unsere Maßnahmen ab“, so Oberbürgermeister Markus Lewe. Gemeinsam erziele man „größtmögliche Wirkung.“
Szene wieder verlagern
Auch rund um das Parkhaus Bremer Platz soll sich die Lage schnellstmöglich verbessern. Wegen der bereits gestarteten Umgestaltungsmaßnahmen am Bremer Platz halten sich viele Szeneangehörige im und rund um das Parkhaus auf. „Wir werden bis Mitte Februar Teile des Bremer Platzes so weit hergerichtet haben, dass die örtliche Drogenszene dort wieder ihren festen Anlaufpunkt finden wird“, versprach Lewe. Sehr wohl seien im Vorfeld viele Eventualitäten eingeplant worden. „Dennoch hat die Szene eine Eigendynamik, die wir nur begrenzt beeinflussen können“, so der OB weiter. „Wir reagieren nun auf die Situation vor Ort und passen unsere Maßnahmen gemeinsam an.“
Mit Unterstützung von Polizei und Streetworkern soll die Szene dann wieder in den Bereich des Bremer Platzes verlagert werden. Im Parkhaus selber soll mehr Sicherheitspersonal einsetzt und die Straße zwischen Parkhaus und Bahnhof besser ausgeleuchtet werden. Zusätzlich werden bauliche Veränderungen am Parkhaus angekündigt. Sie sollen „mittelfristig dafür sorgen, dass der Zugang von allen Seiten eingeschränkt wird“.
Videoüberwachung wird geprüft
Für den Nahbereich zwischen Bahnhof und Promenade plant die Polizei Münster den Einsatz von Videoüberwachungsanlagen. „Dieser Bereich ist weiter der Hotspot der Kriminalität in Münster“, unterstrich Polizeipräsidentin Dorndorf. „Wir prüfen deshalb jedes Mittel, das zur Verbesserung der Situation beitragen kann. Die Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass Videoüberwachung eine sinnvolle Unterstützung bei der Kriminalitätsbekämpfung sein kann.“ Laut Medienmitteilung der Polizei sei man in diesem Bereich vor allem mit verdeckten Maßnahmen erfolgreich. So konnten in den vergangenen Monaten 120 Personen in dem Bereich um den Hauptbahnhof Münster festgenommen werden, darunter auch 24 Drogenhändler, die mit größeren Mengen Rauschgift gewerbsmäßig gehandelt hatten.
CDU: „No-Go-Area nicht hinnehmbar“
„Die Lage spitzt sich weiter zu“, lässt sich CDU-Ratsherr Stefan Leschniok in einer Mitteilung zitieren. „Offensichtlich gibt es im Parkhaus und an der kleinen Straße daneben so etwas wie eine No-go-Area, das ist nicht hinnehmbar.“ Der sicherheits- und ordnungspolitische Sprecher der CDU, der auch Vorsitzender des zuständigen Ratsausschusses ist, hatte am Donnerstag die Verwaltung aufgefordert, gemeinsam mit der Polizei „sehr schnell“ die unerträgliche Situation für Anlieger und Bahnhofspassanten zu ändern. „Alle Beteiligten waren sich immer einig, dass die Drogenszene nicht verlagert werden soll. Die Sicherheit muss auch hinter dem Bahnhof garantiert sein“, forderte Leschniok, der für die nächste Sitzung des Sicherheitsausschusses am 7. Februar einen Bericht der Verwaltung angefordert hat.
Die angekündigten ersten Maßnahmen im Parkhaus, vor allem die bessere Ausleuchtung, seien richtig. Der CDU-Ratsherr wies zudem erneut auf die Bedeutung eines starken Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) hin und schoss gegen die Linkskoalition im Rathaus. „Jetzt rächt sich erneut, dass sie den CDU-Antrag abgelehnt hat, den KOD personell zu stärken.“
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„Wir werden bis Mitte Februar Teile des Bremer Platzes so weit hergerichtet haben, dass die örtliche Drogenszene dort wieder ihren festen Anlaufpunkt finden wird“
Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen.
Gut, dass Domplatz, Salzstrasse und Ludgeristrasse dann wieder frei bleiben von diesem Bodensatz unserer Gesellschaft.
Den schönen Schein wahrend.
Eine heile Welt verkörpernd,
Aus den Augen aus dem Sinn.