Podcast beleuchtet US-Wahlkampf "Umdenken"-Podcast der Universität Münster

Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihr Vize Tim Walz im US-Wahlkampf, hier bei einer Veranstaltung in Glendale, Arizona. (Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kamala_Harris_%26_Tim_Walz_-_53915639353.jpg">Gage Skidmore</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0">CC BY-SA 2.0</a>, via Wikimedia Commons)
Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihr Vize Tim Walz im US-Wahlkampf, hier bei einer Veranstaltung in Glendale, Arizona. (Foto: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

Kamala Harris, die demokratische Kandidatin im Rennen um das US-Präsidentschaftsamt, führt laut Politikexperten Dr. Frank Gadinger von der Universität Münster einen besonders „strategisch cleveren“ Wahlkampf. Ihre Chancen, Donald Trump, den ehemaligen Präsidenten und aktuellen Gegenkandidaten der Republikaner, zu schlagen, könnten vor allem aufgrund ihrer klugen Taktiken steigen.

In einer neuen Folge des „Umdenken“-Podcasts der Universität Münster analysiert Gadinger Harris‘ Umgang mit Trumps oft persönlichen Angriffen. Dabei vermeide es Harris meist, inhaltlich auf seine Vorwürfe einzugehen. Stattdessen reagiere sie eher mit Gesten und Gegenvorwürfen, was Gadinger als wirkungsvoll beschreibt. „Sie schafft es, Donald Trump emotional zu provozieren, dessen Attacken vor allem bei den noch unentschlossenen Wählern nicht gut ankommen. Das ist strategisch clever“, so der Experte.

Ein Beispiel für diese Taktik sei die kritische Einordnung von Trumps Anhängerschaft. Harris habe diese kürzlich als „inkompetent“ bezeichnet – eine Aussage, die bei Trump und seinen Unterstützern für Entrüstung sorgt und zugleich Harris als entschlossene Gegenfigur positioniere. Durch diese Strategie gewinne sie möglicherweise Sympathien bei den Wählern, die sich von aggressiven Attacken abwenden.

Krisenstimmung als Trumpf für Populisten

Allerdings sieht Gadinger auch Faktoren, die Trump entgegenkommen könnten. Die Unsicherheit, die durch aktuelle geopolitische Spannungen, etwa in der Ukraine oder im Nahen Osten, ausgelöst werde, schaffe ein Klima, das populistischen Akteuren zugutekomme. „In Krisen schlägt häufig die Stunde der Populisten: Sie nehmen eine Beschützerrolle ein, vermitteln Handlungsdruck und bieten scheinbar einfache Lösungen“, erläutert der Wissenschaftler. Besonders in Teilen der männlichen Bevölkerung führe dies zu einem verstärkten Gefühl der Verunsicherung und der Angst, „den Boden unter den Füßen zu verlieren“, was sich für Trump als Vorteil erweisen könnte.

Podcast „Umdenken“ der Universität Münster

Der Podcast „Umdenken“ bietet wissenschaftliche Perspektiven auf aktuelle Themen und stellt die Arbeit von Forschenden der Universität Münster vor. Neben wissenschaftlichen Analysen teilen die Gäste ihre persönlichen Motivationen und Einsichten. Die Folgen sind auf Plattformen wie Spotify, Deezer und Apple Podcasts sowie direkt auf der Webseite der Universität Münster verfügbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert