„Das Beste kommt zum Schluss“ – So der Titel seiner letzten Konzertreise, die ihn am Sonntag Abend in die Halle Münsterland führte. „Man soll niemals nie sagen, und so lange ich mich noch gesund und munter fühle, wird diese Abschiedstournee halt sehr, sehr lang!“, machte er dem Publikum Hoffnung, doch noch einige Zeit die Jugend in dem mitgewachsenen Publikum wieder zu erwecken.
Auch wenn er den Rock ’n‘ Roll erfunden hat und ihn „dieser Amerikaner da“ nur kopiert hat, geht er trotzdem mit der Zeit, dies stellte er mit seinem letzten Album klar. „Zeitensprung“ ist der Titel, keine eigenen Werke, dafür aber seine Interpretation vieler bekannter, zeitgenössischer und moderner Werke, anderer Künstler. Materias „Lila Wolken“, Culcha Candelas „Hamma!“ oder auch Helene Fischers „Wär‘ heut‘ mein letzter Tag“ werden genau so im Stile der 50er/60er interpretiert, wie „Gib mir Sonne“ von Rosenstolz oder „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller.
Dies funktioniert auch live, Kraus brachte seinem Publikum die Musik der „Moderne“ auf seine Art und Weise näher. Zwischendurch gab es aber doch noch Rock ’n‘ Roll, den man von ihm gewohnt ist. Ein erstes Köcheln der Stimmung gab es dann, als er den Fans den „Tiger“ gab und sich in die Pause verabschiedete.
Sein Alter merkt und sieht man Peter Kraus kaum an, hätte man beim Intro nicht erfahren, dass dieser Mann schon 17 Fußballweltmeisterschaften erlebt hat und mittlerweile 75 ist, könnte man auch leicht einen Mittfünziger auf der Bühne vermuten.
Frisch erholt und bester Laune ging es nach der Pause mit seiner Zeitreise weiter, die großen Hits hatte er sich für ein fulminantes Finale aufgespart. Bei „Sugar Baby“ gab es dann kein Halten mehr, kaum jemand blieb sitzen, viele stürmten nach vorne und machten den Bereich vor der Bühne zu einer großen Party- und Tanzfläche.
Ein besonderes und exklusives Bonbon für die Münsteraner gab es dann auch noch, Peter Kraus holte sich mit „Digger“ (Rüdiger Brans) von den Baseballs prominente Unterstützung auf die Bühne und schmetterte Chuck Berrys „Roll over Beethoven“ im Duett. Nachwuchs und Kapazität, Chapeau!
Eine weitere Hymne schloss dann den offiziellen Teil der Show, „Rockin‘ all over the World“! Zugabe? Ja klar, die „Schwarze Rose“ und dann war endgültig Feierabend, immerhin hatte man die Leute ja jetzt auch fast 2,5 Stunden bestens unterhalten, das soll Peter Kraus erst mal einer nachmachen. Bei der Form wird die Abschiedstour sicher noch 3-5 Jahre dauern, man wünscht es ihm.
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