Für die WWU Baskets steht ein Doppelpack aus zwei schweren Auswärtspartien bevor: Binnen sechs Tagen haben sie die Partien bei den Dresden Titans und Iserlohn Kangaroos zu absolvieren. Das erste Spiel erfordert am Sonntagnachmittag, den akuten Personalsorgen zu trotzen, wenn es bei heimstarken Dresdenern um die nächsten zwei wertvollen Punkte geht. Hochball in der Margon Arena ist um 16 Uhr, in die Helge Baues erstmals seit seinem Wechsel nach Münster zurückkehrt.
Die Dresden Titans sind „ein Team, das absolut von der Intensität und Emotionalität lebt”, sagt Headoach Philipp Kappenstein. Nach eher enttäuschenden letzten Jahren, haben die Titans einen größeren Umbruch vollzogen, setzten auf junge, hungrige und deutsche Spieler. Erst die Verletzung des langjährigen Spielmachers Janek Schmidkunz führte zur Verpflichtung des Bundesliga- und ProA-erfahrenen US-Amerikaners Eric Palm. Dieser ist als Topscorer mit 17,8 Punkten und 3,5 Assists im Schnitt sofort die erhoffte Verstärkung und „ein sehr, sehr starker Guard”, so Philipp Kappenstein. „Ich finde sie haben bis jetzt sehr überzeugend gespielt”, ist der 40-Jährige von der Arbeit seines Kollegen Christian Steinberg, „den ich gut von diversen Trainerlehrgängen kenne”, sehr angetan.
Kappenstein: „Mir gefällt die Dresdener Spielanlage”
Er hebt die „im Gegensatz zu uns positive Korbdifferenz” der Dresdner hervor und lässt sich nicht von den erst zwei Siegen bei vier Niederlagen blenden. „Ihre Spiele, die sie verloren haben, waren alle sehr knapp”, warnt der Headcoach. Beispielsweise verloren die Titans bei Tabellenführer BSW Sixers, dem die WWU Baskets jüngst in eigener Halle mit zehn Punkten unterlagen, nur hauchdünn 71:74. Der Headoach weiter: „Dazu kommen zwei mehr oder weniger deutliche Siege in eigener Halle. Mir gefällt die Spielanlage.”
Die WWU Baskets erwartet gerade in der heimischen Margon Arena eine sehr aggressiv spielende Dresdner Mannschaft. Mit dem 2,13 m großen Georg Vogtmann hat sie „sicherlich den aktuell besten deutschen Center in der Liga”, so Philipp Kappenstein. Weiterer Klassemann ist Point Guard Lenny Larysz, der zwei Jahre in Göttingen und ein Jahr in Würzburg in der BBL gespielt hat. Er ist auch noch relativ jung, kann viel Energie in ein Spiel bringen. Wie überhaupt die Titans ein sehr intensiv und eines der sicherlich am aktivsten spielenden Teams in der ProB sind. „Von der Spielanlage sind sie uns nicht ganz unähnlich in vielen Dingen, allerdings sind sie doch deutlich jünger”, vergleicht Kappenstein die beiden Kontrahenten des 7. Spieltags.
Klare Idee gegen Titans
Die WWU Baskets haben in dieser Trainingswoche viel an ihrer Defense gearbeitet, nachdem in den letzten Wochen die Offense im Vordergrund stand. „In der Offense mussten wir ein paar Schritte machen, die wir auch meiner Meinung nach gemacht haben, trotz mauer Wurfquoten. Von dem was wir da spielen können, sind wir aber da einen deutlichen Schritt weiter”, freut sich Philipp Kappenstein über die Weiterentwicklung seines Teams. Nun gilt es nach einem Viertel der Saison darum, die erarbeiteten Inhalte zusammenzubringen. Der Headcoach ist vor der Partie in Dresden überzeugt: „Wir haben gut gearbeitet, wir sind gut vorbereitet. Wir haben eine klare Idee wie wir in Dresden bestehen und gewinnen wollen. Auf der anderen Seite können uns an personelle Probleme dann noch mal schnell einen Strich durch die Rechnungen machen, wo man dann doch wieder vieles umwerfen muss. Wir gehen aber trotzdem optimistisch an die nächsten beiden Auswärtsspiele ran.”
Das Personal
Philipp Kappenstein: „Personell sieht es mau aus, muss man leider sagen. Neben den gewohnten Ausfällen (Marck Coffin, Nico Funk) wird definitiv Max Fouhy ausfallen, der die Nase gebrochen hat. André König ist mit seinen akuten Rückenbeschwerden arg fraglich. Zudem ist es bei Albert del Hoyo mit seiner Hüfte natürlich auch sehr schwierig momentan, so dass wir in Dresden sicherlich nicht mit 100% Personal auflaufen können.”
Lange Auswärts-Tour für WWU Baskets
Am Samstag reisen die Münsteraner mit dem Mannschaftsbus nach Dresden, wo sie die Nacht nach der 560 km langen Anreise in einem Hotel verbringen werden. Am Sonntagmorgen findet in der Margon Arena, die durchschnittlich 1.200 Zuschauer besuchen, ein Abschlusstraining (Shootaround) statt. Dabei betont der WWU-Baskets-Headoch: „Für uns ist dieser 2-Tages-Trip immer etwas besonderes. Wir haben bisher noch kein Spiel, wo wir zwei Tage unterwegs waren, verloren“, setzt er auch auf den Faktor Teambuilding. Im Frühjahr siegte sein Team beim letzten Vergleich nach Overtime 76:67 in Dresden. Und so wünscht sich Philipp Kappenstein: „Wir wollen natürlich wenn es irgendwie geht die lange, siebenstündige Rückfahrt von Dresden am Sonntag bis in die Nacht dann auch mit dem Sieg antreten.”
Für Fans, die nicht live dabei sein können startet mit Spielbeginn um 16.00 Uhr aus Dresden der BALLSIDE Liveticker der BARMER 2. Basketball Bundesliga auf https://live.2basketballbundesliga.de
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