Die Sanierung am beliebten „Pardo-Steg“ am Aasee befindet sich auf der Zielgeraden. Nachdem der Steg aufgrund wiederholter Schäden an der Beplankung und Holzunterkonstruktion sowie der daraus resultierenden Unfallgefahr im vergangenen Jahr gesperrt werden musste, begann im Mai eine umfassende Sanierung. Laut einer Pressemitteilung der Stadt sollen die Arbeiten voraussichtlich Anfang August abgeschlossen sein. Dann darf die renovierte Holzkonstruktion mit dem Stahlträgerunterbau wieder betreten werden.
Seit nunmehr 26 Jahren erstreckt sich der Steg von der Uferseite des Aasees über 40 Meter weit ins Wasser hinein. Der kubanisch-US-amerikanische Künstler Jorge Pardo realisierte die Konstruktion im Jahr 1997 im Rahmen der münsterschen Skulptur Projekte unter dem Titel „Pier“. Zwei Jahre später erwarb die Stadt Münster den Steg, der seitdem Teil der städtischen Sammlung von Kunstwerken im öffentlichen Raum ist.
Die aktuelle Sanierung war notwendig geworden, da das Holz wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der Staunässe aufgeweicht war und sich die Verschraubungen gelöst hatten. Einige der Schäden waren auch auf Vandalismus zurückzuführen. Im Zuge der Arbeiten wurde die Holzkonstruktion abgebaut, die über dem Wasserspiegel liegende Stahlunterkonstruktion entrostet und mit Rostschutzfarbe beschichtet. Anschließend erfolgte der Wiederaufbau der Traghölzer, die mit einem wetterbeständigen Material abgedeckt wurden, um Staunässe zu vermeiden und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Zudem wurden neue, leicht verstärkte Bretter für die Gehflächen, Treppen und Podeste des Stegs angebracht. Derzeit finden im hinteren Bereich der Bodenfläche Restarbeiten statt, während der Pavillon am Ende des Stegs mit neuem Material wiederaufgebaut wird.
Wie bereits bei der Sanierung des „Pardo-Stegs“ im Jahr 2007 setzt die Stadt Münster auch dieses Mal aus Gründen der Nachhaltigkeit bei den Traghölzern und der Bodenfläche auf unbehandeltes, witterungsbeständiges Eichenholz. Ursprünglich hatte Jorge Pardo unbehandeltes kanadisches Fichtenholz für die Gestaltung des Stegs verwendet. Durch die abgestimmten Sanierungsmaßnahmen zwischen dem Amt für Immobilienmanagement, dem Kulturamt und dem Künstler wird sich das Erscheinungsbild der Konstruktion jedoch nicht verändern.