
Die Filmtage „Cinema Ost – Osteuropa im Spiegel des Films“ gehen in die dritte Runde. Unter dem Motto „Schattierungen der Vergangenheit“ präsentieren sie bis zum 30. März fünf ausgewählte Filme sowie eine Lesung mit der ukrainischen Filmemacherin und Autorin Iryna Tsilyk. Die Filme spiegeln aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Diskurse Osteuropas wider und thematisieren die prägenden Erfahrungen der sowjetischen Gewaltherrschaft.
Filme aus Lettland, der Ukraine und Georgien öffnen Fenster zu den bislang wenig wahrgenommenen Kulturen dieser Länder und deren Geschichte. Mit der Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman „Der Meister und Margarita“ ist auch ein russischer Film im Programm. Mit diesem beeindruckenden Film – Drama, Fantasy, Historie und Romanze – als Deutschlandpremiere, werden die Filmtage am kommenden Sonntag (16. März) um 17:00 Uhr im Schloßtheater eröffnet. Die phantastische Geschichte spielt im Moskau des Jahres 1930. Ein gefeierter Autor gerät in die Fänge der sowjetischen Zensur. Der Schriftsteller wird zum Ausgestoßenen. Zentrale Figur ist Woland – eine mystische, dunkle Macht, ein Mephisto als Tourist aus Deutschland, gespielt von August Diehl. Mit seinem skurrilen Gefolge rächt er sich auf groteske Weise an all jenen, die den Untergang des Schriftstellers verursacht haben. Nach der Vorstellung findet ein Online-Filmgespräch mit August Diehl statt.
Der georgische Film „Mutter und Tochter oder nie ist es völlig Nacht“ ist die autobiographische Darstellung einer Dynastie von Regisseurinnen. Starke, freie Frauenfiguren trotzen den Abgründen der stalinschen Repressionen mit Poesie, Tanz und Kino in einem gemeinsam geteilten Leben. Auch der ukrainische Dokumentarfilm der Regisseurin Iryna Tsilyk „Die Erde ist blau wie eine Orange“ zeigt die Macht der Kunst und des Kinos. Gegen die Angst der Familie im Donbas-Krieg dreht die Tochter einen Film über das Leben in Angst aber auch mit kleinen Freuden, ein Dokument der Resilienz. Im Anschluss an den Film findet ein Filmgespräch mit der Regisseurin statt.
Im lettischen Film „Maria´s Silence“ versucht eine berühmte lettische Schauspielerin die stalinistischen Repressionen zu ignorieren und wird am Ende selbst Opfer. Zum Abschluss der Filmtage erzählt der berühmte ukrainische Filmklassiker „Schatten vergessener Ahnen“ aus dem Jahr 1964 eine exotische archaische Romeo- und Julia-Geschichte aus der Welt des Bergbauernvolkes der Huzulen, ein aufregendes Spektakel mit viel Musik und wenig Worten.
Ergänzend zum Filmprogramm liest Iryna Tsilyk aus ihrem neuesten Gedichtband „Dünnes Eis“, in dem sie ihre zehnjährige Erfahrung des Lebens im Krieg schildert. Die Gedichte werden auch in deutscher Übersetzung vorgetragen. Virtuose Gitarren-musik des Gitarristen Romer Avendano begleiten den außergewöhnlichen Abend. Die Lesung findet in Kooperation mit dem Integrationsrat Münster statt. Die Lesung findet am 23. März ab 19:00 Uhr in der Rüstkammer des Rathauses Münster statt. Der Eintritt ist frei. Für die Veranstaltung kann man sich auf der Seite cinema-ost.de direkt anmelden.
Die Veranstalter von Cinema Ost sind das Osteuropaforum Münster und die Filmwerkstatt Münster in Kooperation mit dem filmclub münster und dem Integrationsrat der Stadt Münster. Weitere Informationen und Termine findet ihr auf cinema-ost.de
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