Die Gäste an der Waldbühne mussten am Abend auf nichts verzichten und bekamen im Oelder Vier-Jahreszeiten-Park mit „Eaten by Snakes“, „Rising Insane“ und den „H-Blockx“ als Headliner ein Festival in einer absolut charmanten Location geliefert.
Den Auftakt machten nach der Begrüßung durch Moderatorin Raja Meissner (Schlagzeugerin und Content-Creatorin aus Berlin) die sympathischen Alternative-Punks „Eaten by Snakes“. Für die beiden Musiker aus Bielefeld war es ein besonders aufregender Tag – denn sie eröffneten nicht nur das Oelde Open Air, sondern veröffentlichten am Morgen ihr mit Spannung erwartetes zweites Album „Peace and Love“. Bei den bereits angereisten Zuschauern punkteten die Jungs schnell. Wer sich näher mit „Eaten by Snakes“ beschäftigen will, geht am besten kommenden Samstag (9.9.) zu ihrer Release-Show ins „Plan B.“ nach Bielefeld.
Starke Vorbands
Nach der Veröffentlichungen ihres Debütalbums „Nation“ 2017 erlangte die Metalcore-Band „Rising Insane“ um Frontmann Aaron Steineker schnell Aufmerksamkeit in der deutschen Metalszene. Beim „UP THE iFANS-Festival“ im Skaters Palace, das neben dem Oelde Open Air ebenfalls von der „iFAN Musik“ veranstaltet wird, spielten die fünf Jungs im vergangenen Jahr im Vorprogramm vor dem Überraschungs-Headliner „Swiss & die Andern“. Am Abend waren „Rising Insane“ vor allem laut und energisch, schnell brachten sie das Publikum nach vorn. Allerspätestens mit ihren Covern von „Blinding Lights“ von „The Weeknd“ oder dem 80er-Klassiker „Maniac“ von Michael Sembello hatten sie die Zuschauer auf ihrer Seite. Kurz vor Ende ihres grundsoliden Sets brachte es Sänger Steineker („Ich singe ein bisschen weniger und schreie ein wenig mehr“, Metalcore eben) dann schnell auf den Punkt: „Wir sind alle aus einem Grund hier: Wegen der H-Blockx!“
Headliner „H-Blockx“
Nach einer kurzen Umbaupause – die Bühne war schon gut angewärmt – legten sie dann nach dem eingespielten „Frankie Goes to Hollywood“ Intro von „The Power of Love“ mit hohen Flammenfontänen an der Bühnenkante los, die „H-Blockx“. „Fuck, seht ihr geil aus“, begrüßte Sänger Henning Wehland nach dem Opener „The Power“ die 2500 Fans an der ausverkauften Waldbühne und schwärmte später vom „perfekten Publikum“ und einem „perfekten Festival“. Ja, man schien sich sehr wohlzufühlen in Oelde. Auf eine Zeitreise nahmen die „H-Blockx“ die Fans mit und Frontmann Wehland erinnerte sich, wie vor 30 Jahren mit „Rising High“ in Münster alles anfing. Doch in all den Band-Jahren habe es auch viele Momente des Nachdenkens gegeben, so Wehland. Die Musiker aus Wolbeck seien sich aber schließlich immer einig gewesen: „Wir hören nicht auf, solange wir noch irgendwie auf die Bühne kommen“.
Zuhause im Münsterland
Und dort spielten sie Vollgas, schonten sich wenig. Schnell bildete sich bei „Move“ der Moshpit vor den Absperrgittern. Die Fans konnten aber nicht nur die alten Crossover-Songs genießen. „Man muss immer wissen, wo man zu Hause ist“, betonte Henning Wehland und stimmte die Ballade „Take me Home“ an. Oelde ist zwar nicht Münster, aber fast. Bei den „H-Blockx“ war auch Dave Gappa bis zu seinem Ausstieg 2005 zu Hause. Und wenn die ehemaligen Band-Buddies in der Nähe sind, zieht es auch ihn wieder zurück auf die Bühne – so nahm der ehemalige Sänger und Shouter bei „Pour me a Glass“, „Rising High“ und dem Schluss-Song „Ring of Fire“ nochmal Mikro und Megafon in die Hand. Frontmann Wehland gefiel es in Oelde. „Vielleicht dürfen wir ja nächstes Jahr wiederkommen.“ Einen Termin gibt es zumindest schon: 2024 wird das Oelde Open Air wieder an zwei Tagen stattfinden – am 30. und 31. August.
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