Am kommenden Montag nehmen rund 20 nordrhein-westfälische Universitäten und Fachhochschulen den gemeinsame Cloud-Dienst „sciebo“ in Betrieb. Dieser Dienst – einer der größten seiner Art in Deutschland – ermöglicht Studierenden und Wissenschaftlern einen sicheren Umgang auch mit großen Datenmengen. Die beteiligten Hochschulen betreiben „sciebo“ in Eigenregie. Die Daten werden ausschließlich an drei Universitäten in NRW verarbeitet, und zwar in Münster, wo die Projektleitung liegt, in Bonn und Duisburg-Essen. Dadurch, dass der neue Cloud-Dienst seinen Sitz in NRW hat, gilt das deutsche Datenschutzgesetz – eines der strengsten weltweit.
Ein Meilenstein, denn „Bei den meisten kommerziellen Cloud-Diensten liegen die Daten auf Servern im Ausland. Damit verbunden sind häufig laxe Datenschutzvorschriften“, weiß Dr. Raimund Vogl, Leiter des Zentrums für Informationsverarbeitung der WWU. „Dadurch disqualifizieren sich diese Dienste für den Umgang mit sensiblen Daten.“
„Sciebo“ ist ein Kunstwort, inspiriert vom lateinischen Verb scire, welches „wissen“ oder „können“ bedeutet. Der Name lässt sich aber auch als Abkürzung für „science box“ lesen und verweist so auf den Charakter als Campus-Cloud. Das „sciebo“-Logo, ein grüner Elefant, steht für Attribute, die sowohl dem Tier als auch dem neuen Cloud-Dienst zugeschrieben werden: ein gutes Gedächtnis, große Toleranz als Lastentier beziehungsweise eine hohe Datenkapazität und eine gute Eignung als „Herdentier“, also für eine große Nutzergruppe.
Seinen Nutzern ermöglicht die Campus-Cloud die automatische Synchronisation von Daten mit verschiedenen Endgeräten, beispielsweise PC und Smartphone. Außerdem erlaubt der Dienst die gemeinsame Arbeit verschiedener Nutzer an denselben Dokumenten. Jedem Teilnehmer stehen 30GB kostenloser Speicherplatz zur Verfügung, Das Gesamtspeichervolumen beträgt fünf Petabyte, das entspricht etwa einer Million DVD-Filme.
Der Cloud-Dienst steht exklusiv den Mitgliedern der Teilnehmerhochschulen zur Verfügung. Das Land NRW fördert das Projekt mit rund 2,8 Mio. Euro gefördert.
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