In NRW herrscht Ausnahmezustand. Schon vier Kommissare unterschiedlicher Dienststellen wurden getötet. Eine vergleichbare Mordserie gab es noch nie in der Geschichte des Landes. Die Ermittler tappen im Dunkeln, eine heiße Spur fehlt und der Druck nimmt zu. Mit der Crossover-Folge „Das Team“ startet das neue Tatort-Jahr an Neujahr um 20:15 Uhr im Ersten.
Erst kurz vor Weihnachten geriet Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) in die Hände eines Entführers, glücklicherweise ging alles gut aus. Zeit zum Verschnaufen bleibt allerdings nicht. Denn auch sie wird, neben sechs weiteren Tatort-Kommissaren aus NRW, sowohl vom Ministerpräsidenten als auch vom Polizeipräsidenten in ein leerstehendes Tagungshotel einberufen. Gemeinsam sollen die Ermittler diejenigen stoppen, die hinter den heimtückischen Polizistenmorden stecken. Mit dabei sind Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) von der Dortmunder Mordkommission sowie Kollegen aus Oberhausen, Aachen, Paderborn und Düsseldorf. Eigentlich sollte auch Nadeshdas Chef, Hauptkommissar Frank Thiel, dabei sein, doch der Exil-Hamburger glänzt durch Abwesenheit. Schnell müssen die Ermittler ein effizientes Team werden. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen: So werden die Kommissare von zwei renommierten Coaches (Bjarne Mädel und Charly Hübner) gebrieft, die darauf spezialisiert sind, bei innerbetrieblichen Krisensituationen mit unkonventionellen Maßnahmen lösungsorientierte Teams zusammenstellen. Es entsteht ein gewaltiger Druck bei allen Beteiligten.
Tatort mit Starbesetzung und ohne Drehbuch
Wer mit den Erwartungen eines klassischen „Tatort“ an den städteübergreifenden Fall herangeht, der wird nicht viel finden, was er aus anderen Krimis kennt. Denn ein Drehbuch für die Folge gab es nicht. Regisseur und Autor Jan Georg Schütte hatte für die Umsetzung lediglich einen Rahmen und ein Realisierungskonzept, wie WDR Fernsehfilmchef Alexander Bickel erklärt. „Der Rest ist, auch daraus lässt sich der Titel dieser Folge ableiten, Teamsache.“ Ohne die Profile der anderen Darsteller zu kennen, improvisierten die Akteure zwei Tage lang auf Basis ihrer Rollenprofile.
So dürfen wir also Zeuge werden, wie die Protagonisten einen Krimi spontan zum Leben erwecken. „Herausgekommen ist ein Spiel mit den und gegen die Erwartungen an den Fernsehkrimi. Ein Spiel mit dem Reiz der Fülle des besonderen Augenblicks und eine Wette darauf, dass am Ende ein echtes Match auch ein Wagnis ist“, so Bickel weiter. Wer sich auf dieses Experiment einlässt, kann beim ersten Tatort im neuen Jahr viel Spaß haben. Es gab bereits 2016 mit „Babbeldasch“ und 2018 mit der Folge „Waldlust“ Tatort-Folgen ohne Drehbuch, beide mit Ulrike Folkerts als Kriminalhauptkommissarin Lena Odenthal, auch hier mussten die Schauspieler ihr Improvisationstalent unter Beweis stellen.
„Eine große Herausforderung“
„Insgesamt – für mich als Schauspielerin – war es natürlich eine große Herausforderung und mit einer großen Aufregung verbunden, weil man nicht weiß, was einen erwartet“, betont Schauspielerin Friederike Kempter. „Gleichzeitig die Situation aufnehmen, zu bewerten, zu reagieren, das macht auch den Reiz der Sache aus. Ich hatte große Lust, sowas mal auszuprobieren. Man weiß, es gibt den einen Moment, der zählt und es gibt keine Wiederholung davon. Entweder der sitzt oder er sitzt nicht. Das heißt, der schafft es dann vielleicht nachher in den Film oder auch nicht!“ Für Friederike Kempter wird dieser Fall einer der letzten sein: Anfang der Woche wurde bekannt, dass die 40-Jährige nach 17 Jahren im Münster-Tatort nun aussteigen wird., die der WDR bestätigte: „Wann und wie, wird an dieser Stelle nicht verraten – dann wäre ja die Spannung weg.“ Die letzte Folge „Limbus“ in der Kempter als Nadeshda Krusenstern ermitteln wird, ist bereits abgedreht und wird voraussichtlich im Frühjahr ausgestrahlt.
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