
Zum „Europäischen Tag des Notrufs 112“ am 11. Februar kann die Feuerwehr Münster eine gute Nachricht vermelden: Immer mehr Münsteranerinnen und Münsteraner helfen bei einem Herzstillstand. Martin Heemann-Dorgeist, Leiter der Leitstelle, ist überzeugt: „Das liegt ganz wesentlich daran, dass die Leitstelle der Stadt Münster es immer häufiger schafft, die Zeugen eines Herzstillstandes durch telefonische Anleitung zur Reanimation des Opfers zu bewegen. So werden wertvolle Minuten gewonnen.“
Wurde noch vor wenigen Jahren in Münster nur jedes dritte Opfer eines Herzsillstands vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes durch freiwillige Ersthelfer wiederbelebt, begannen im vergangenen Jahr bereits bei jedem zweiten Fall Notfallzeugen mit den lebensrettenden Maßnahmen. „Wenn es den Kollegen in der Leitstelle gelingt, den Anrufer direkt zur Herzmassage zu motivieren, dann verdoppeln bis vervierfachen sich die Überlebenschancen des Patienten“, berichtet Dr. Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster.
Viele Münsteranerinnen und Münsteraner wissen, dass sie unter der Nummer 112 die Leitstelle am York-Ring erreichen. Von dort wird nicht nur Hilfe geschickt, die geschulten Mitarbeiter leiten die Anrufer auch zur Ersten Hilfe an. Weniger bekannt ist, dass unter der Nummer 112 überall in Europa ein Notruf abgesetzt werden kann. Seit 1991 ist der Europa-Notruf 112, teilweise parallel zu den nationalen Notfall-Nummern, in allen EU-Mitgliedstaaten verfügbar. Die Mitgliedstaaten müssen gemäß EU-Vorschrift gewährleisten, dass von Festnetz- und Mobiltelefonen die Nummer 112 jederzeit ohne Gebühren angerufen werden kann. Allerdings weiß nur jeder zehnte Bundesbürger, dass er auch im europäischen Ausland unter 112 Hilfe anfordern kann.
Um den Europa-Notruf bekannter zu machen haben das Europäische Parlament, der Europa-Rat und die EU-Kommission im Jahr 2009 den 11. Februar zum „Europäischen Tag des Notrufs 112“ erklärt. Wolfgang Heuer, zuständiger Dezernent für die Feuerwehr in Münster, findet das sinnvoll: „Ob bei akuten Gesundheitsproblemen oder Katastrophen: Die Menschen müssen wissen, dass Feuerwehr und Rettungsdienst überall in der EU schnell und einfach unter 112 erreichbar sind.“
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