In der vergangenen Nacht machten bundesweit mehr als 5.000 rot beleuchtete Gebäude auf die vielen bedrohten Betriebe der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam. Die geltenden Corona-Auflagen bremsen noch immer eine ganze Branche massiv aus. Auch in Münster schlossen sich viele Firmen der Aktion „Night of Light“ an.
In den Locations und Veranstaltungsorten sind seit dem 10.03.2020 die Lichter buchstäblich aus – so auch im Skaters Palace. „Uns wurde von jetzt auf gleich, wie der kompletten Veranstaltungsbranche, faktisch die Arbeits-, ja man kann sogar sagen die Lebensgrundlage entzogen“, erklärt Geschäftsführer Steffen Krüger. „Damit aber diese Begegnungsorte sowie wahre Institutionen, wie eben die älteste Skatehalle Deutschlands, kleine und große Kulturstätten jeder Art und geliebte Treffpunkte nicht vollends an den Folgen der COVID-19-Krise ausbluten, muss etwas passieren.“ Ein Diskurs mit der Politik, der im besten Fall zu einem realistischen Rettungsplan führt, werde dringend benötigt. Mit der Aktion „Night of Light“ machten die Akteure der Veranstaltungsbranche auf ihre dramatische Situation aufmerksam. Gleichzeitig sei es aber „auch ein Lebenszeichen, ein Wieder-in-Erinnerung-bringen in das kollektive Bewusstsein der Gesellschaft als Gast, Besucher und Publikum sowie in erster Linie ein flammender Appell an die Öffentlichkeit und ein Hilferuf an die Politik“, so Krüger weiter.
„Die überwältigende Teilnehmerzahl macht deutlich, wie ernst die Lage ist und wie viele Unternehmen allein in Münster und Umgebung betroffen sind. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, wie viel Power hinter der Aktion steckt“, resümierte Dr. Ursula Paschke, Geschäftsführerin der Halle Münsterland, der Zusammenhalt in der Branche sei groß. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Derzeit generiert die Branche jedoch nahezu keinen Umsatz mehr und viele der ihr zugehörigen Unternehmen werden ohne weitere Unterstützung nicht mehr lange überleben können.
Hintergrund Die Veranstaltungswirtschaft war der Wirtschaftszweig, der als erstes von Corona-Krise getroffen wurde, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird er am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Nahezu alle Firmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die im Rahmen der Anti-Corona-Maßnahmen erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 sämtliche Aufträge verloren. Sie gerieten als erste in die Krise (first in) und werden als letzte wieder aus der Krise herauskommen (last out).
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