Der Send gilt nicht umsonst als größtes Volksfest des Münsterlandes, schließlich hat der Rummel vor dem Schloss Tradition. Doch stets kommt etwas Neues hinzu: Beim neuntägigen Herbstsend gab es erstmals Taschenkontrollen vor dem Festgelände auf dem Schlossplatz. Bilanz: Zwischenfälle gab es nicht.
An den jeweils sechs offiziellen Eingängen zwischen Schießbuden, Riesenrad, Karussells, Losständen und Imbissbuden waren Ordner postiert, die einen Blick auf Taschen und Rucksäcke haben sollten. Von der Möglichkeit, das Kirmes-Gelände komplett zu umzäunen, wollten die Schausteller allerdings Abstand nehmen.
Die Reaktionen der Sendbesucher auf die neuen Überprüfungsrichtlinien waren gemischt. „Ich empfinde es als Panikmache. Wenn jemand dort was Böses plant, kann er das auch ohne Rucksack machen. Ich finde die Kontrollen außerdem unpraktisch: Mit Kind schleppe ich in der Regel Wechselklamotten, Snacks und Getränke durch die Gegend. Das möchte ich dann auch gern bei mir haben und nicht über den Send zurück zur Aufbewahrungsstation latschen“, schrieb Sendbesucherin Kristina F. im sozialen Netzwerk Facebook. Elke N. kommentierte gleich: „Ich geh nicht hin. Sowas will ich nicht“. Die meisten Sendfreunde hatten aber Verständnis für das neue Sicherheitskonzept: „Wenn was passiert, hätten sicher wieder alle nach strengeren Kontrollen gerufen. Schon traurig, egal wie man es macht, macht man es falsch“, gab Vanessa F. zu bedenken.
Bei den meisten Besuchern stießen die neuen Richtlinien allerdings auf Verständnis. Die wenigen Regentage während der Herbstzeit haben der positiven Bilanz des Herbstsends nicht geschadet. Der Schaustellerverband zeigt sich mit den Besucherzahlen zufrieden. Jedes Jahr besuchen im Frühjahr, Sommer und Herbst insgesamt etwa eine Million Besucher das größte Volksfest im Münsterland.