Schwellungen, Schmerzen, seelische Beschwerden: Rund 3,5 Millionen Frauen leiden in Deutschland an einem Lipödem, einer krankhaften Fettverteilungsstörung, die oft nicht als solche erkannt wird. Mehr als 120 Gäste informierten sich nun beim Lipödem-Infotag in der Fachklinik Hornheide zu der Krankheit. Die Fachabteilung der Plastischen Chirurgie hat zudem ein Lipödem-Zentrum eingerichtet, um Betroffenen gezielt helfen zu können.
Denn trotz aller öffentlichen Diskussionen wird das Krankheitsbild häufig nicht erkannt und mit Adipositas verwechselt. „Das große Interesse an unserem Infotag zeigt aber, wie wichtig eine integrierte kassenärztliche und interdisziplinäre Versorgung der chronischen Erkrankung Lipödem ist“, sagt Dr. Henning Knors, Leiter des Lipödem-Zentrums an der Fachklinik Hornheide. „Tragfähige Netzwerke aller Beteiligten Behandler, Therapeuten und Betroffener müssen weiter entwickelt und ausgebaut werden.“
Auf dem Infotag in der Fachklinik nutzten vor allem Interessierte und Betroffene die Chance, sich zu der Krankheit und ihrem Leiden zu informieren und auszutauschen. Wie genau erfolgt die Diagnosestellung? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Vor allem die mögliche Übernahme der Behandlungskosten hat zuletzt für öffentliche Diskussionen gesorgt. Ab kommendem Jahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen das Absaugen von Körperfett in besonders schweren Fällen. Dies gilt befristet bis Ende 2024, dann soll auf Basis von Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie eine Entscheidung zur Kostenübernahme für alle Stadien der Lipödem-Erkrankung getroffen werden.
Die chronisch fortschreitende Schwellung lässt sich in drei Stadien einteilen. Typische Symptome sind eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit an den betroffenen Stellen, Spannungs- und Druckschmerzen sowie eine deutlich erhöhte Neigung zu blauen Flecken. Betroffene leiden zudem besonders unter ihrem Erscheinungsbild mit einem Ungleichgewicht der Körperproportionen zwischen Unter- und Oberkörper.
Das Lipödem-Zentrum der Fachklinik Hornheide gehört zur Fachabteilung der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie, Handchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Tobias Hirsch. Das Zentrum bietet Spezial-Sprechstunden für Betroffene an und begleitet diese von der Diagnosestellung bis einer möglichen operativen Therapie inklusive Nachsorge. Dank eines ganzheitlichen und interdisziplinären Behandlungsansatzes können auch weitere Ansprechpartnerinnen und -partner oder Kontakte zu Therapeutinnen und Therapeuten oder Selbsthilfegruppen vermittelt werden.
Weitere Informationen unter: www.fachklinik-hornheide.de
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