Webseite zur Diskussion um Straßennamen Stadtverwaltung informiert mit neuer Schwerpunktwebseite über Fallbeispiele, Hintergründe und Verfahren

Die Stadt Münster präsentiert eine innovative Webseite, die sich der kontroversen Debatte über Straßennamen widmet. Mit über 2000 Straßen in der Stadt ist es unvermeidlich, dass einige von ihnen nach historischen Persönlichkeiten oder Ereignissen benannt sind. Doch weil sich die Perspektive auf die Geschichte im Laufe der Zeit verändert, sorgen Straßennamen mit historischem Hintergrund oft für hitzige Diskussionen. In Münster sind die Andreas-Hofer-Straße und die Tannenbergstraße aktuelle Beispiele dafür, ein prominentes Beispiel aus der Vergangenheit ist der 2012 in Schlossplatz umbenannte Hindenburgplatz.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv sowie dem Vermessungs- und Katasteramt hat das Amt für Kommunikation deshalb eine neue Schwerpunktwebseite zu diesem Thema aufgebaut. „Wir stellen damit interessante und nützliche Fakten für die öffentliche Debatte zu diesem Thema bereit“, so Amtsleiter Thomas Reisener. Die Seite informiert über die Herkunft und Bedeutung sämtlicher 2047 Straßennamen in Münster und erklärt, warum, in welchen Verfahren und auf wessen Initiative Straßen umbenannt werden können.

Auf der Webseite finden Bürgerinnen und Bürger ausführliche Informationen zu den Hintergründen, dem Umgang und den möglichen Folgen einer Straßenumbenennung. „Durch Straßennamen ehrt man in Münster seit dem 19. Jahrhundert bedeutende historische Persönlichkeiten und Ereignisse. Es ist wichtig, dass sich alle Interessierten verlässlich über die Benennungsgründe und die Umstände der Namensvergabe informieren können“, betont Dr. Peter Worm, Leiter des Stadtarchivs.

Die Webseite bietet den Nutzerinnen und Nutzern deutlich mehr Recherchemöglichkeiten im Vergleich zur vorherigen Version. Das Vermessungs- und Katasteramt hat eine neue Suchfunktion hinzugefügt, mit der nicht nur nach Straßennamen, sondern auch nach inhaltlichen Bezügen gesucht werden kann, einschließlich Jahreszahlen.

Derzeit gibt es in den zuständigen Bezirksvertretungen in Münster etwa ein Dutzend Anträge zur Umbenennung von Straßen. Diese betreffen Straßen, die als historisch belastet angesehen werden, entweder aufgrund ihrer Verbindung zur Zeit des Nationalsozialismus oder weil sie Namen aus der Kolonialzeit tragen. Die Webseite informiert über die Straßen, für die derzeit Anträge auf Umbenennungen vorliegen, und wie mit diesen Anträgen weiter verfahren wird.

Historisch belastete Straßen sind schon vor zehn Jahren in Münster umbenannt worden. Der Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz ging 2012 eine jahrelange Diskussion, ein Bürgerbegehren und ein Bürgerentscheid voraus. Die Webseite informiert detailliert auch über den Hintergrund dieser Umbenennung.

Die neue Webseite ist unter dem folgenden Link erreichbar: muenster.de/strassennamen.