Während die Diskussionen über die Mieten für die Wohneinheiten im Metropolis-Neubau am Hauptbahnhof weitergehen, wartet man auf ein Statement von Investor Andreas Deilmann vergebens. Stattdessen werden neue Vorwürfe gegen ihn laut.
Rechtzeitig zur „Aktuellen Stunde“ in der letzten Ratssitzung erreichte Oberbürgermeister Markus Lewe am Mittwoch ein Fax aus dem Hause Deilmann und Kresing. Dort sicherte Mit-Investor Rainer M. Kresing zu, sich an die vertraglich fixierten Vereinbarungen mit der Stadt Münster zu halten. Konkret: ein Viertel der entstandenen Wohnflächen werden für 8,50€ Miete pro Quadratmeter kalt an die Endmieter weitergegeben. Weiter teilte Kresing in dem Schreiben an die Stadt mit, dass er davon ausgehe, dass auch sein Geschäftspartner Andreas Deilmann dieses nachträglich unterzeichnen werde.
Für Kresing steht fest: er wird dafür sorgen, dass der Vertrag eingehalten wird. Das habe er in einem erneuten Brief an OB und die Fraktionen betont, wie Rüdiger Sagel von den Linken gestern mitteilte. Medienberichten zufolge habe Kresing mitgeteilt, notfalls seine Geschäftsbeziehung zu seinem Partner Deilmann zu überdenken, sollte dieser sich nicht an die Absprachen halten. Andreas Deilmann war für uns für ein aktuelles Statement nicht zu erreichen.
Die 130 Wohneinheiten im frisch gebauten Hochhaus am Hauptbahnhof sind an zwei Firmen vermietet, die Frau und Tochter von Andreas Deilmann gehören. In Immobilien-Portalen werden für die Ein- und Zwei-Zimmer-Apartments derzeit deutlich höhere Mieten aufgerufen, teilweise in Verbindung mit Serviceleistungen für betreutes Wohnen. Die Stadt Münster hat die Anwaltskanzlei Wolter & Hoppenberg mit der Prüfung der Angelegenheit beauftragt. Mit einem Ergebnis wird Ende nächster Woche gerechnet.
Währenddessen kommen weitere Vorwürfe gegen Deilmann auf. Laut Linken-Sprecher Sagel versuche dieser, auch bei Wohnungen an der Germania Therme zu tricksen. So seien an Wohnungen massive Bauschäden aufgetreten, für deren Beseitigung die von Deilmann geführte Firma zuständig sein soll. Um dies zu umgehen, sei anscheinend nicht nur der Firmensitz nach Norddeutschland verlagert, sondern auch Insolvenz beantragt worden. Das sei ein beliebter Trick, um Kosten aus dem Wege zu gehen, so Sagel. Dieses Vorgehen sei in Münster auch an anderer Stelle bereits praktiziert worden.
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