Im ganzen Land steigen die Infektionszahlen weiter an, bei uns in Münster ist man wegen der 56 neuen Corona-Fälle (Stand 6. November) ebenfalls beunruhigt. Der Krisenstab reagiert auf das Geschehen mit weiteren neuen Maßnahmen.
Ab Donnerstag (12. November) wird die Stadt den täglichen Unterricht zum Ende des Schulhalbjahres an den innerstädtischen Gymnasien 30 Minuten später beginnen lassen. Unter die Regelungen fallen auch das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Kinderhaus, da es mit dem Pascal-Gymnasium kooperiert, und die im Schulzentrum beheimatete Geschwister-Scholl-Realschule. Auch die bischöfliche Marienschule schließt sich dem nach hinten gesetzten Unterrichtsbeginn an, da dieses Gymnasium mit dem Paulinum kooperiert.
Späterer Schulbeginn
Schon vor den Herbstferien hatte ein runder Tisch Möglichkeiten ausgelotet, Belastungen und Gedränge zu den Stoßzeiten in den Bussen zu reduzieren. So wurden für die Spitzenzeiten Zusatzbusse eingesetzt und der Takt verdichtet. Schulvertreter wie auch die Stadteltern hatten zunächst gegen ein Entzerren des Schulbeginns votiert – zu massiv seien die Auswirkungen für die tägliche Organisation. „Die jetzt von uns vorgestellte Lösung indes wird als machbar angesehen“, so Stadtdirektor Thomas Paal. „Allen ist bewusst, dass diese vorsorgliche Maßnahme den Schulen, ihren Lehrkräften und natürlich den Familien einiges abverlangt.“
Die Initiative „Querdenken 711“ hatte in dieser Woche verbreitet, am kommenden Montag (9. November), Kinder und deren Angehörige auf die angebliche Gefährlichkeit und Unwirksamkeit von Mund-Nasen-Bedeckungen hinweisen zu wollen und möglicherweise unwirksame Masken anzubieten. Ob es sich dabei um eine Falschmeldung handelte, ist nicht klar. Ordnungsamt und Polizei beobachten am Montag daher besonders die Schulwege und werden, wenn nötig, tätig werden. „Wir sind auf eventuelle Aktionen der Initiative vorbereitet“, versichert Ordnungsamtschef Norbert Vechtel. Das Amt erweitert für Montag seine Erreichbarkeit und ist unter 02 51 / 4 92-11 11, 4 92-32 99 und 4 92-32 29 direkt zu erreichen, oder per E-Mail KOD@stadt-muenster.de.
Infektionslage in Münster und den Krankenhäusern
Die Stadt Münster meldete am Nachmittag 502 Infektionsfälle. Dies bedeutet einen Anstieg auf 2.140 (+56). Davon sind 1.622 (+67) Patienten wieder genesen. 16 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben. In den Krankenhäusern Münsters werden derzeit 39 Covid-Patienten stationär behandelt, davon 17 auf Intensivstationen. Elf Personen müssen beatmet werden. 1131 Personen sind in Quarantäne. Der 7-Tage-Inzidenzwert lag für Münster am Freitag bei 109,1.
Im Universitätsklinikum Münster (UKM) haben sich im Bereich des Zentral-OPs mehrere Angestellte infiziert. Das UKM hat daher bereits gestern sieben Operationssäle für voraussichtlich zwei Wochen zum Schutz von Patienten und Beschäftigten geschlossen. Bei dem betroffenen Personal handelt es sich um acht Personen aus verschiedenen Berufsgruppen. Alle im Zentral-OP Beschäftigten, die mit diesen Personen in Kontakt gekommen sind, bekommen nun einen Abstrich und wurden unter Quarantäne gestellt, bis sie zweimal negativ getestet wurden. Mit der Schließung der OP-Säle müssen einige geplante Eingriffe abgesagt werden. Das UKM konzentriert sich damit auf Notfälle. Eine Gefährdung von Patienten könne zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden, teilte das Klinikum mit.
Ebenfalls am Donnerstagabend hat die Stadt Münster ein Dienstleistungsunternehmen am Hafen aufgrund einer erhöhten Infektionslage geschlossen. Von 15 Mitarbeitenden wurde bislang bei sechs Personen eine Infektion nachgewiesen. Ob auch Kunden infiziert wurden, wird geprüft.
Maskenpflicht auf Spielplätzen
Laut NRW-Coronaschutzverordnung gilt auf Spielplätzen sowohl für erwachsene Begleitpersonen als auch für schulpflichtige Kinder grundsätzlich eine Maskenpflicht. Das Grünflächenamt wird in den kommenden Tagen entsprechende Schilder montieren. Kinder müssen auf Spielplätzen den Mindestabstand von 1,5 Metern nicht zwingend einhalten. Angesichts der guten Wetteraussichten für das Wochenende appelliert die Stadt, auch bei Aufenthalten unter freiem Himmel das Infektionsrisiko im Blick zu behalten und Vernunft walten zu lassen und rät dazu, Alternativen zu schaffen.
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