Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bringt frischen Wind in sein LWL-Museum für Naturkunde in Münster! Ab September wird es zum regionalen Kompetenzzentrum für ehrenamtliche und berufliche Forschende sowie zu einem dynamischen „Forum für Naturwissenschaften“. Im Herzen dieses Projekts steht ein neues Tagungsgebäude, das auf dem Museumsvorplatz errichtet wird. Während der gesamten Bauzeit bleiben Museum und Planetarium selbstverständlich geöffnet.
Parallel dazu werden die Ausstellungsflächen modernisiert, um Platz für eine große Landesausstellung zu schaffen. Auch hinter den Kulissen tut sich einiges: Diverse Bereiche werden umfassend saniert. Die gesamten Baumaßnahmen kosten rund 25 Millionen Euro. Bereits 2021 gaben die Abgeordneten des LWL grünes Licht für das Projekt, das bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll.
„Einzigartiger Ort der Wissenschaft“
„Bisher fehlte im Museum ein Ort der Begegnung für den Austausch zwischen privaten und beruflichen Fachleuten“ sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Donnerstag (23.5.) in Münster. Die Aufgabenbereiche des Museums hätten sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1892 und besonders seit dem Bezug des Neubaus 1982 erheblich verändert, ebenso die Bedürfnisse der Besuchenden, aber auch die der zahlreichen, mit dem Museum verbundenen ehrenamtlichen Forschenden.
Das Museum solle durch den Neubau noch mehr ein Ort des wissenschaftlichen Austausches werden und gleichermaßen für ehrenamtliche Forscher, berufliche Wissenschaftler sowie interessierte Laien ein Ort der Diskussion und der Bildung sein. „Der neue Tagungsbereich im Erweiterungsbau, das sogenannte ‚Forum für Naturwissenschaften‘ soll die anderen sehr erfolgreichen und überregional beachteten Bereiche des Museums, den Ausstellungsbereich und das Planetarium, ergänzen und sich mit dem Museum zusammen zu einem einzigartigen Ort der Wissenschaft vernetzen“, so Rüschoff-Parzinger.
„Neubau als freundliche Einladung“
LWL-Baudezernent Urs Frigger: „Die Architektur des Neubaus spricht – modern und barrierefrei – eine freundliche Einladung an alle naturkundlich Interessierten aus. Ehrenamtlichen Akteuren der Naturkunde wird zukünftig ein großer und moderner Vortragsraum angeboten. Bis zu 300 Personen sollen in dem Tagungsaal einmal Platz haben. Der Baustart ist für September 2024 geplant.“
Besucher des LWL-Museums und seines Planetariums würden die Veränderungen schnell erkennen können, weil das Foyer auf die andere Hausseite verlegt und der Vorplatz zum Bauplatz umgewandelt werde, so Frigger. Die vorbereitenden Maßnahmen dafür sind bereits angelaufen, wie etwa die neue Wegeführung zum Übergangs-Foyer im Bereich des ehemaligen Mitarbeiterparkplatzes zeigt.
„Museum und Planetarium bleiben geöffnet“
Es bleibt nicht allein beim Erweiterungsneubau. Das LWL-Museum wird der Modernität des Planetariums angeglichen, das eines der modernsten der Welt ist. Erste Schritte für diese Baumaßnahme wurden bereits eingeleitet, wie etwa die Überarbeitung der Lichtinszenierungen und der Abbau der Decke oder das Einziehen einer Bauwand zum alten Foyer. „Sowohl Museum als auch Planetarium bleiben während der Baumaßnahmen immer geöffnet. Es wird sogar eine Menge neue Angebote während dieser Zeit geben“, sagte Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs.
Noch bis zum 18. August sind die Dinosaurier- und Westfalen-Ausstellungen sowie die Schau „Vom Fach“ zu sehen. „Danach werden diese Ausstellungen geschlossen, und es beginnen die Um- und Aufbauten zur Vorbereitung einer großen paläontologischen Landesausstellung, mit der dann auch wieder Dinos zurück sein werden. „Doch keine Sorge, bis zur Eröffnung der Landesausstellung Ende 2025 werden wir den Museumsbesuchenden etwas bieten und ab 21. Juni die große Sonderausstellung ‚Gene – Vielfalt des Lebens‘ zeigen“, erklärte Kriegs. „Allerdings ist eine frühe Buchung für unsere museumspädagogischen Programme sinnvoll, da von August 2024 bis Oktober 2025 nur die Gene- Ausstellung im Angebot ist.“
Die Sanierung
Eine weitere Baustelle wird für die Museumsgäste nicht erkennbar sein, weil sie hinter den Kulissen stattfindet: die Verwaltung des LWL-Museums wird saniert. Maßnahmen im Rahmen der Instandhaltung des 40 Jahre alten Gebäudes waren dringend nötig. Hierunter fallen beispielsweise Teile der technischen Infrastruktur, notwendige „baugenehmigungsrechtliche Ertüchtigungen“ etwa der Sicherheitseinrichtungen und eine Schadstoffsanierung der Bauteile.
Der Zeitplan
Neu Am 18. August wird das „alte“ Foyer letztmalig für Besucher offen sein. Danach wird der Zugang zum LWL-Museum für Naturkunde über das Übergans-Foyer beim Museumsgarten möglich sein. Auf dem Vorplatz beginnen ab September die Bauarbeiten. Die Dauer des Neubau-Vorhabens ist bis Ende 2026 angesetzt.
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