Nachdem gestern Sturmtief Friederike Münster durcheinander gewirbelt hat, waren heute unzählige Helfer damit beschäftigt, Schäden zu beseitigen. Doch bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht, könnte es noch einige Tage dauern.
Bis heute Mittag sind bei der Stadt etwa 80 vom Sturm entwurzelte Bäume und unzählige Astbrüche gemeldet worden. Offenbar ist der Westen und der Norden Münsters besonders stark von Sturmschäden betroffen. „Wir kontrollieren Grünflächen, Wälder und Wege und beseitigen akute Gefahrenstellen“, erklärt Heiner Bruns vom Grünflächenamt. Heute waren den ganzen Tag über Mitarbeiter im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um anhand einer Prioritätenliste die Verkehrssicherheit wiederherzustellen. Auch morgen, am Samstag, werden Bäume und Äste beiseite geschafft, am Montag kommen dann Groß-Häcksler zum Einsatz. Die Stadt bittet dringend darum, die notwendigen Absperrungen zu beachten. Der Waldfriedhof Lauheide bleibt vorerst gesperrt. Im Schlosspark wurden die Gefahrenstellen bereits am Freitag beseitigt.
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat heute auch die Wälder in Münster offiziell per ordnungsbehördlicher Verordnung gesperrt. „Wer diese Wälder betritt, begibt sich leichtsinnig in Lebensgefahr“, weiß Fachbereichsleiter Thomas Wälter. „Nach so einem Sturm besteht die Gefahr, das beschädigte Bäume zu Boden stürzen und dicke Äste aus großer Höhe zu Boden krachen. Das geht in Sekundenbruchteilen, da kann keiner ausweichen. Und wenn was passiert, ist die Bergung von Personen bei von Bäumen versperrten Wegen kaum möglich.“ Die Sperrungen gelten zunächst bis Ende Januar, wer die Sperrungen missachtet, riskiert ein Bußgeld.
„Insgesamt sind die LWL-Verwaltungsgebäude in Münster wohl gut weggekommen“, resümiert Georg Fehlauer vom LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb (LWL-BLB). „Bislang sind es erkennbar kleinere Schäden“, so Fehlauer weiter. Dachdecker haben bereits mit den Reparaturen begonnen. Alle Gebäude werden auf Schäden überprüft, da man nicht alle Defekte von der Straße aus erkennen könne. Von mehreren Dächern einiger LWL-Gebäude wurden Ziegelflächen abgedeckt. Auch am Landeshaus lösten sich Dachziegel und fielen vor den Haupteingang. Die Haustechniker sicherten alle Gefahrenstellen noch während des Sturms weiträumig ab.
Auch zahlreiche städtische Gebäude wurden beschädigt. Das Amt für Immobilienmanagement hat beispielsweise gelöste Fassadenplatten, lose Dachziegel, eingedrückte Fenster und Oberlichter festgestellt und gesichert, erste Firmen wurden mit Reparaturen beauftragt. Wegen Überflutung hat die Stadt die Wege unter der „Goldenen Brücke“ am Aasee bis mindestens Montag gesperrt. Die Sperrung an der Hafenstraße – dort stürzten an der Bahnunterführung Teile eines Bahngebäudes auf die Bahnleitung – wird wohl noch bis in die Abendstunden andauern.
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