Thomas Nufer war sichtlich zufrieden: Die Promenade war voller begeisterter Zuhörer, die Bands und Einzelkünstler genossen den Applaus und auch das Wetter spielte mit. 75 Acts bespielten am Samstag bei der ersten Grünflächenunterhaltung des Jahres die größte Bühne der Stadt und sorgten für gute Laune von der Kreuzschanze bis zum Kanonengraben.
„Die Musiker melden sich ab November an, im März waren schon fast alle Plätze vergeben“, berichtete Nufer, der die Grünflächenunterhaltung 2006 ins Leben gerufen hat und seither jährlich organisiert. 75 Gruppen sind für ihn wortwörtlich die Schallgrenze: „Kein Mensch ist in der Lage, mehr zu genießen“. Nufer möchte mit der Bespielung der Promenade den Pflanzen etwas Gutes tun: „Weinberge werden mit Musik beschallt, damit der Wein besser wird. Auch Kühe bekommen im Stall Musik zu hören, damit sie mehr Milch geben“, nur konsequent also, wenn auch die Bäume der Promenade ihre Dosis Wohlklang abbekommen. Und dieser Wohlklang war wirklich breit gefächert, vom Dudelsack-Ensemble bis zum Blues-Gitarristen, vom A-Capella-Chor bis zum Singer-Songwriter war praktisch jeder Musik-Stil vertreten und die Zuhörer bummelten gemütlich von einem Standort zum nächsten. Der Abstand war so gewählt, dass es nicht zur kakophonischen Überlagerung kam und der Kopf beim Weiterziehen wieder frei werden konnte für den nächsten Künstler.
Manche Acts entwickelten sich zum echten Publikumsmagneten, wie zum Beispiel die Band Groovler, die mit ihrer lebendigen Mischung aus Soul und Funk eine Menschentraube produzierte, die ein Durchkommen auf der Promenade fast unmöglich machte. Auch Münsters Ausnahmemusiker Kaum ein Vogel zogen das Publikum mit ihren anarchischen, fast dadaistischen Darbietungen mal wieder in ihren Bann. Mit Emal und Fawa Amiri war in diesem Jahr erstmals eine traditionelle Gruppe aus Afghanistan dabei.
Ein Fan der ersten Stunde hingegen ist Mechthild Henn-Le-Van, die auch bei der zwölften Auflage der Grünflächenunterhaltung wieder von Standort zu Standort wanderte, um die unterschiedlichen musikalischen Angebote zu genießen: „Es ist mal wieder total super! Die Grünflächenunterhaltung ist eine echte Institution mit einer wundervollen Atmosphäre. Ich wusste schon bei der ersten Veranstaltung 2006, dass das bleiben wird“. Eine andere Besucherin vermutete, dass die Krankenhäuser Münsters leer sein müssten: „Die Menschen sind heute so glücklich, da kann man gar nicht krank werden“.
Unterstützt wird die Grünflächenunterhaltung von der Sparkasse Münsterland Ost, vom Kulturamt, dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit und von Münster Marketing. Die nächste Grünflächenunterhaltung findet am 16. Juni von 15 bis 18 Uhr statt.
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