Die Stadt Münster hat gestern als Zeichen für den Frieden in Europa am Stadtweinhaus die Europaflagge gehisst. Die wird dort wohl noch etwas länger hängen, der Anlass ist der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine. Für heute hat zudem ein breites Bündnis münsterscher Ratsparteien, von FDP und CDU bis Grüne und SPD, ab 17:30 Uhr zu einer „Kundgebung für Frieden und gegen die russische Aggression“ vor dem Rathaus Münster aufgerufen.
So erklärt Lena-Rosa Beste, Vorsitzende der SPD Münster: „Die Bilder aus der Ukraine sind bedrückend. Russland bricht mit diesem Krieg auf eklatante Weise das Völkerrecht, opfert Menschenleben und stürzt Millionen Menschen ins Elend. Der Ukraine gilt unsere uneingeschränkte Solidarität.“ Ihr Kollege Fabian Schulz, ebenfalls Vorsitzender der SPD Münster, fügt hinzu: „Es gilt nun enger zusammenzurücken: In der Europäischen Union sowie in der internationalen Staatengemeinschaft, um umfassende Sanktionen gegen Russland durchzusetzen, die das oligarchische System Putins austrocknen und Wirkung entfalten. Auch in Münster rückt die Politik bei solch elementaren Fragen zusammen und es ist ein gutes Zeichen, dass wir parteiübergreifend zu einer Mahnwache aufrufen.“
„Es ist richtig und wichtig, in diesen Stunden und Tagen mit einer geeinten Europäischen Stimme und einer geeinten westlichen Stimme auf die Aggression zu reagieren“, meint auch Sylvia Rietenberg, Sprecherin der Grünen Ratsfraktion. Und Jörg Rostek, Sprecher des Grünen Kreisverbandes, ergänzt: „Aus der Friedensstadt Münster lautet unser dringender Appell: Dieser Angriffskrieg muss unverzüglich enden. Gemeinsam mit anderen demokratischen Parteien rufen wir deshalb am morgigen Freitag um 17.30 Uhr zu einer Mahnwache vor dem Rathaus des Westfälischen Friedens auf. Wir verlangen Frieden und setzen auf Solidarität. Das bedeutet für uns Grüne auch, dass Münster aufgefordert ist, Menschen in Not beizustehen und Geflüchtete aufzunehmen.“
Die Europaflagge, die jetzt demonstrativ am Stadtweinhaus hängt, wurde ursprünglich 1955 vom Europarat eingeführt, steht aber auch für den Frieden und die Zusammenarbeit der Völker in Europa. Auch Russland und die Ukraine sind Mitglieder im Europarat. Die Flagge soll alle Beteiligten zum Frieden mahnen. Ein weiteres Zeichen für eine friedliche Welt setzt die Stadt mit der Flagge des Netzwerkes „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) am Stadtweinhaus. Die Fahne zeigt eine weiße Friedenstaube auf grünem Grund. Das Netzwerk der „Mayors for Peace“ setzt sich seit seiner Gründung 1982 für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein. Weltweit gehören dem Netzwerk mehr als 7900 Städte an, darunter mehr als 680 Städte in Deutschland.
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