Am vergangenen Wochenende fand zum ersten Mal Münster leuchtet am Mühlenhof-Freilichtmuseum statt. An allen drei Tagen verwandelten unzählige Kerzen, Lampions, Fackeln und andere Lichtinstallationen bei dem spätsommerlichen Open-Air-Highlight das Gelände in ein romantisches Lichtermeer.
Die Veranstaltung Münster leuchtet hat ihrem Namen Ehre gemacht. Es schien ganz Münster da gewesen zu sein, um die beeindruckenden Lichtinstallationen bei Rundgängen über das Gelände oder in gemütlicher Runde an einem der eigens für die drei Nächte aufgebauten Tische zu genießen.
Der Veranstalter wollte sich zu keiner Zahl hinreissen lassen, aber man kann ohne Übertreibung behaupten, dass es sehr voll war. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, hieß es nur. Auf dem Gelände des Mühlenhofs hielten sich tausende Menschen auf, an den Getränkewagen bildeten sich schnell meterlange Schlangen, die auch am späteren Abend nicht kürzer wurden. Um das Gelände herum konnte man zeitweise von Parkchaos sprechen, ob der Automassen, die auch im angrenzenden Wohngebiet teils vergeblich versuchten, ein Plätzchen zu finden.
Auf dem Mühlenhof standen sieben Wagen mit verschiedenen Köstlichkeiten. Und das im wahrsten Sinne. Bei der Auswahl wurde „bewusst auf Currywurst und Pommes verzichtet“. „Wir hätten noch locker vier weitere Bude gebrauchen können“, so der Veranstalter. Da es bisher keine vergleichbare Veranstaltung gab, rechneten die Verantwortlichen nicht mit einer so großen Resonanz.
Der Aufwand, diese Open-Air-Veranstaltung zu organisieren, war groß. Bereits Tage vorher begannen die Vorbereitungen und die hatten es in sich. Zahlreiche Strahler, Kerzen, Lampions und andere Lichtquellen mussten angebracht und Sitzmöbel aufgestellt werden. Bis zum Freitagmittag regnete es noch. Also mussten Lichter ausgewechselt und in letzter Minute 100 Sitzmöbel-Garnituren durch eine Lieferung trockene ausgetauscht werden. „Wir haben ganz schön Nerven gelassen, aber es hat sich gelohnt“. Gelohnt hat es sich tatsächlich. Zu den Lichtern, die Häuser, Büsche und Bäume färbten und das ganze Gelände in eine romantische Atmosphäre tauchten, gesellten sich immer wieder musikalisch untermalte Lichtshows an der Mühle. Ein anderes Highlight war die große Discokugel, die in einem der Bäume hing und die Baumkrone, Büsche und den Boden mit Millionen fließenden Lichtflecken bedekte, die ein bisschen wie Scharen von leuchtenden Käfern wirkten.
Leider konnten nicht alle Häuser auf dem Gelände an allen Tagen bis in die Nacht geöffnet werden. Der Hof betreibe sich vorwiegend mit freiwilligen Helfern, hieß es. Der Mühlenhof-Imker sei verstorben und es gebe noch keinen Ersatz. Vielen Freiwilligen könne man die späte Arbeit nicht zumuten. Umso erfreulicher war es, das Helma Freese, eine langjährige Gästebetreuerin, zahlreichen Besuchern in dem großen Wohnhaus mit dem Kamin etwas über das Museum erzählte.
Münster leuchtet fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt und geht zurück auf den Gründer des Mühlenhofmuseums, Theo Breider. Er sei für die Weihnachtsbeleuchtung am Prinzipalmarkt zuständig gewesen, so der Veranstalter und soll einmal gesagt haben „Münster leuchtet ins Land“. Dieser Satz war Leitspruch und Initialzündung für das gelungene Licht-Fest am vergangenen Wochenende. Hoffentlich wird es mehr davon geben. Aber auch an einem gewöhnlichen Tag oder bei einer der ganz unterschiedlichen Veranstaltungen, lohnt sich ein Besuch auf dem Mühlenhof jedes Mal.
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