
Der Müllsammler von Kinderhaus hat am Abend erneut den Baukran an einer Baustelle an der Hermannstraße im Südviertel besetzt. An gleicher Stelle hatte er bereits Ende April für gut eine Woche auf sich aufmerksam gemacht.
Seit etwa 18:30 Uhr sitzt der Müllsammler von Kinderhaus wieder in 40 Metern Höhe auf einem Kran. Zuletzt hatte der 58-jährige, der an einer psychischen Erkrankung leidet, tagelang auf dem Kran verharrt, nachdem weniger Tage zuvor sein zugemüllter Garten im Stadtteil Kinderhaus zum fünften Mal geräumt worden war. Nach sechs Tagen kletterte der Mann schließlich aus eigenen Stücken von dem Kran herunter und wurde von der Polizei festgenommen. Bereits wenige Stunden später wurde er wieder freigelassen.
Keine ausreichenden Haftgründe
Ein Haftbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Münster nicht erlassen, da die vorliegenden Straftaten Beleidigung und Hausfriedensbruch hierfür nicht ausreichend waren. Auch konnte keine Fluchtgefahr festgestellt werden. Wie eine Polizeisprecherin im April erklärte, habe man keinerlei Anzeichen für Fremd- oder Eigengefährdung aufgrund einer Erkrankung feststellen können, sodass auch keine Indikation für eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung vorgelegen hätte.
Hammer Straße gesperrt
Die Hammer Straße ist aktuell zwischen Ludgeriplatz und Geiststraße in beide Richtungen gesperrt, da der Ausleger des Baukrans über die Hammer Straße ragt. „Wir wollen grundsätzlich alle Personen schützen, die in diesem Bereich unterwegs sind“, sagte Polizeisprecherin Vanessa Arlt. Über die Länge des Einsatzes möchte die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt nicht spekulieren. „Wir haben geschultes Personal im Einsatz, das Kontakt zu dem Mann aufgenommen hat“, so Arlt weiter. Außerdem sei eine Drohne im Einsatz, um zu prüfen, welche Gegenstände der Mann mit sich führe, von denen Gefahren ausgehen könnten. Ebenfalls wollte man einschätzen, ob und wieviel Verpflegung dabei habe. Die Sperrung werde so lange aufrecht gehalten, bis er hoffentlich wohlbehalten wieder unten angekommen sei.
(Video: Michael Bührke)
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Hinweis zur Berichterstattung:
Gemäß Pressekodex berichten wir über Suizide und deren Versuche, auch wenn im vorliegenden Fall die Hintergründe noch unklar sind, zurückhaltend und verantwortungsvoll. Wir verzichten daher auf Details, wie Namen und Begleitumstände.
Wenn auch Sie oder ein Angehöriger sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinden, zögern Sie nicht, Hilfe anzunehmen bzw. anzubieten! Anlaufstelle in Münster kann beispielsweise die Telefonseelsorge (0800 / 1110111 oder 0800 / 1110222) und die Krisenhilfe Münster (0251/519005) sein.