Unser Gastautor Marius Münster verweigert in seiner CD-Kritik zum neuen ERDMÖBEL-Album die eindeutige Einordnung des 40-Minuten-Werks.
Mein Text beginnt mit Abspann und Vorhang. Als letztlich Erlöster aus dem Labyrinth des Deutschvokabelheftvokabulars von Markus Berges hat der Rezensent kapiert: Gebrauchsanweisungen sind kein Hinweis. „Hinweise zum Gebrauch“ sind irreführend. Sonst wäre es auch zu einfach. Denn ERDMÖBEL ist auch in Deutschlands Osten als Wort nicht gebräuchlich. Nicht so wie BROILER.
Daheim, zwischen Dom und Ebertplatz, sitzen vier Gesellen und lachen sich den Ast krumm ob des Blätterwaldrauschens. Zwischen „Beste Deutsche Popband“ und „Wer braucht das?!“ lässt es sich als Künstler gut arbeiten. Wow. Glück gehabt. Darf schreiben bei ALLES MÜNSTER. Und zwar ALLES. Was ich denke. Und MM wird den Deibel tun, um zum zigsten Mal das zu wiederholen, was überall schon geschrieben stand.
„Das Lied „Barack Obama“ ist keineswegs eine Ode an Al Jarreau, dessen Musik wir noch nie gern gehört haben. Und das Cover ist auch keine Ode an den wirklichen Obama. Das mag in Deutschland so manchen verwundern. Aber wir sind ja auch nicht Westernhagen oder TonSteineScherben“ schreibt uns auf höfliche Nachfrage ganz exklusiv Produzent und musikalischer Kopf der Band Ekki Maas.
Ohne die Musik dieses Münsteraners wäre Texter und Sänger Markus Berges aus Telgte wahrscheinlich heute der ewig Zweite bei PoetrySlams oder Reklameschreiber für Ferrero. Denn seine besten Poeme, die er u.a. auf dem Album „Altes Gasthaus LOVE“ gesungen hat, kennt die Generation Bendzko/Giesinger nur noch von Elternabenden mit Lehrern. Da hilft es auch wenig, dass SPEX die CD mit den zum Niederknieen geilen Songs wie „In den Schuhn von Audrey Hepburn“ und „Vergnügungslokal mit Weinzwang“ bis heute hartnäckig als ‚Album des Jahres 2003‘ verteidigt.
„Der Schlüssel zum Geheimnis liegt in dir selbst,“ gurut Universalgenie Ekimas und ergänzt ganz im Sinne der kryptischen Berges-Schriften: „Dieses Album mag deutlich Haltung zeigen, aber wir wollen ja nicht übertreiben mit der Eindeutigkeit. Wenn etwas nicht in der Schwebe ist, ist es nicht wahr.“
Okay. Wir hassen Trump. Aber auch Obama ist nur die Hälfte dessen, was wir uns erträumten- also nur ein halber Ex-Präsident auf dem Cover. Daher holen wir ‚uns‘ eine biblische Heldengestalt wie Judith, die unzüchtige Mörderin des Tyrannen Holofernes und werfen die „Hoffnungsmaschine“ an. Übrigens der Hit des Albums. Läuft sogar auf Antenne Münster.
Die ERDMÖBEL können wir in Münster bald live erleben. Wurden die Möbel früher vor die Bühne des GLEIS 22 gerückt, damit es „Ja, Papa. Bin gleich da, Papa.“ auch bequem hatte und erst bei der KROKUS-Tour das Stadttheater als Konzertsaal diente, gehen die ERDMÖBEL bei ihrer aktuellen Tour zumindest in Münster zurück zur Fanbase. 25. April. Sputnikhalle. Hawerkamp.
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