Lachen ist die beste Medizin, das ist allseits und hinlänglich bekannt. Die Besucher des Bürgerhauses in Münster-Kinderhaus konnten sich von dieser Redewendung überzeugen. Im Kap. 8 präsentierte Ingo Appelt am Sonntagabend sein Programm „Besser… ist besser“.
Heute lebt Comedian Appelt in Berlin. „Man fragt sich, was die da mit dem Flughafen machen. Die Mauer stand in nur einer Nacht“, stellt Appelt fest und schließt daraus, „dass Männer unter einer Diktatur gut funktionieren.“ So gibt er den Frauen im bunt gemischten Publikum gleich einen Tipp an die Hand: „Mit Hunden und mit Männern muss man gleich umgehen.“ Auch er sei früher „so eine Drecksau“ gewesen. Allerdings habe er das erkannt und sich gebessert: „Heute bin ich resozialisiert und trage keine Shirt mehr mit dem Aufdruck ‚Ficken‘ im TV“, so der 48-Jährige.
Appelt, der seit mittlerweile 25 Jahren auf der Bühne steht, spricht nicht nur ungehemmt Themen an, die andere links liegen lassen. Er befasst sich auch mit den aktuellen Problematiken wie Kriegen, Musik, Politik, Menstruation, der Flüchtlingssituation und dem Klimawandel. „Ich bin ja ein Sozi, aber da müssen wir mal auf die Mutti hören“, weiß Appelt. Das ist im Privatleben ja nichts anderes, denn wenn eine Frau einen Fehler begehe, dann habe sie dafür gute Gründe, aber keine Schuld. „Männer haben Schuld“, sagt er und die Zuschauer im fast ausverkauften Bürgerhaus können sich ein weiteres Mal vor Lachen kaum auf den Sitzen halten – offenbar hat da ein Jeder seine eigenen Erfahrungen gesammelt.
Und wenn man die Frauen fragt, wie der Mann sein soll, gibt es dazu laut dem Comedian folgende klare Aussagen: „Stark aber gebrochen, kraftvoll aber kaputt, so eine gute Mischung aus Macho und Weichei – also ein Matschei“, scherzt der selbst ernannte Frauenversteher. Während seines zweistündigen Auftritts rät er den Männern, sich ein paar Sätze direkt auf die Hand zu notieren: „Mit ‚Mh‘, ‚Ja‘, ‚Seh ich genauso‘ und ‚Du hast recht‘ kommste durchs komplette Eheleben.“ Außerdem rät er den Männern, einfach gemeinsam mit ihen Frauen zu menstruieren, um die Beziehung zu festigen.
Wo Ingo Appelt nun schon mal im katholischen Münster ist, macht er auch nicht vor den Religionen Halt und reißt auf Kosten des Islams, des Judentums und der römisch-katholischen Kirche einen Witz nach dem anderen und findet auch den Übergang zum „Tatort“, lobte den unseren und zieht danach über Til Schweiger und seine Version des „Tatorts“ her. Aber ein guter Komiker macht nicht nur einfach Witze, nein, der Appelt führt die Variante der Kultserie vor, mit der Til Schweiger, Helene Fischer und Udo Lindenberg seiner Meinung nach Filmgeschichte geschrieben haben – jedenfalls wenn der Tatort eine Komödie hätte werden sollen und wenn man nach den Bauchschmerzen (vor Lachen) der Gäste gegangen wäre.
Das ständige Klimpern von leeren und umfallenden Glasflaschen im Publikum baut der professionelle Komiker spontan und erfolgreich direkt als „running-gag“ in sein Programm mit ein und konnte dadurch vielleicht sogar noch eine neue Idee für seine nächste Show aufgreifen. Die Gäste durften in jeden Fall viele neue Witze und amüsanten Gesprächsststoff mit nach Hause nehmen.
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