Mit dem Weltmeister in die Lüfte Weltmeisterschaft im Ballonfahren findet vom 12. bis zum 21. September in Münster statt

Wilhelm Eimers genießt den Blick über das Münsterland. (Foto: Jasmin Otman)
Wilhelm Eimers genießt den Blick über das Münsterland. (Foto: Jasmin Otman)

Wer am Sonntagnachmittag durch Nienberge fuhr, dürfte im strahlend blauen Himmel den ein oder anderen aufsteigenden Heißluftballon bemerkt haben. Auf dem Ballonstartplatz des Freiballonsport-Vereins Münster und Münsterland e. V. wurde die bevorstehende Gasballon-Weltmeisterschaft vorgestellt – und ALLES MÜNSTER durfte mit in den Korb steigen.

Die Gebrüder Montgolfier hätten wohl mit großer Freude zugesehen, was sich im kommenden Monat in Münster abspielt. Mit mehr als 1000 Ballonsportlern und insgesamt 26 Teams aus aller Welt wird Münster vom 12. bis zum 21. September zum Zentrum des internationalen Ballonsports. Als Austragungsort haben die Veranstalter eine der wohl imposantesten Kulissen der Stadt ausgewählt: den Schlossplatz. „Das barg allerdings einige Hürden“, erklären die Organisatoren Nils Boelmann und Sebastian Eimers. Es sei nicht einfach gewesen, alle Verantwortlichen von dieser Idee zu überzeugen. „Wir mussten einiges an Aufklärungsarbeit leisten, zum Beispiel gegenüber der Bezirksregierung, der Universität und der Feuerwehr.“ zählt Nils auf. „Und bei einem solchen Event muss man dem Ordnungsamt ein Sicherheitskonzept vorlegen. Es war also viel Papierarbeit, aber jetzt sind wir glücklicherweise im Endspurt.“

Teilnehmende aus 12 Nationen

Am 13. September um 18:00 Uhr ist es dann endlich so weit: Die Teams aus 12 Nationen werden nacheinander zu ihrer jeweiligen Nationalhymne in den Himmel steigen. Damit überhaupt etwas steigen kann, musste die Wasserstoffversorgung am Schlossplatz sichergestellt werden. Diese Versorgung mit „grünem Wasserstoff“ übernehme der langjährige Sponsor Westfalen AG. Wer so richtig mitfiebern und die Ballons zumindest auf dem Handy verfolgen möchte, kann das mittels einer Tracking-App tun. Darüber hinaus wird es Liveshows geben, in denen beispielsweise die Piloten Videos von oben teilen.

Um das Sportereignis wird es vom 13. bis zum 15. September ein buntes und vor allem kinderfreundliches Rahmenprogramm auf dem Schlossplatz geben. „Das Angebot geht querbeet von Musik über Comedy hin zu einer Yogasession“, schwärmt Robin Junglas von der Eventagentur LaFaim. Einer der Hingucker wird das beliebte „Night Glow“, bei dem zehn Ballons zu musikalischer Untermalung beleuchtet werden. Zusätzlich werden elf Modellballöner „mitglühen“.

Liebe zur Ballonfahrt erweckt
Weltmeister 2022: Wilhelm und Sebastian Eimers sind ein eingespieltes Team. (Foto: Jasmin Otman)
Weltmeister 2022: Wilhelm und Sebastian Eimers sind ein eingespieltes Team. (Foto: Jasmin Otman)

Bei der 67. Coupe Aéronautique Gordon Bennett, die FAI World Long Distance Gas Baloon Championship – wie die Weltmeisterschaft mit vollem Namen heißt – geht es darum, eine möglichst weite Strecke hinter sich zu bringen und somit auch eine möglichst lange Dauer in der Luft zu verweilen. Der Weltrekord liegt bei 92 Stunden und elf Minuten – und wurde erreicht durch Wilhelm Eimers, dem Vater des Organisationsleiters Sebastian Eimers. Das Vater-Sohn-Gespann holte 2022 den Sieg und somit die WM nach Deutschland. Wilhelm ist fünffacher Weltmeister und erreichte zehnmal den 2. Platz. Der 74-Jährige erinnert sich, wie seine Liebe zur Ballonfahrt erweckt wurde: „Als ich klein war, gab es da eine Veranstaltung, wo wir Kinder mal kurz mitfahren durften. Ich spreche hier von ein paar Metern, nicht hoch. Wir standen Schlange und nachdem ich dran war, stellte ich mich direkt erneut an. Ich fuhr also zweimal drei Meter hoch und das war der Anfang.“

Erfahrene Teams und moderne Technik

Mittlerweile habe er 1343 Ballonfahrten absolviert. Besonders gefährliche Situationen habe es bislang zum Glück nicht gegeben. „Einmal wurden wir von einem Gewitter überrascht und wir mussten spontan nachts landen. Das ist grundsätzlich immer schwierig.“ Dass das Wetter einen überrascht, komme eher selten vor. Hinter jedem Ballonpiloten steckt ein erfahrenes Team und entsprechende Technik. „In den USA wurde für einen möglichen Atombombenangriff ein System entwickelt, mit dem man eruieren kann, wohin sich die Wolke genau bewegt. Diese Erfindung machen wir uns zunutze, um die Windbewegungen zu bestimmen.“ verrät Eimers.

Da bleibt uns nur noch, den Teilnehmenden „Glück ab“ zu wünschen!

Das Team stellt das Programm der diesjährigen WM vor. vlnr: Christian Schäfer (LaFaim Events), Robin Junglas (LaFaim Events), Wilhelm Eimers (Teilnehmer und Vizepräsident der Bundeskommission Deutscher Aero Club), Sebastian Eimers (Veranstaltungsleiter), Andreas Zumrode (Teilnehmer und Präsident des Freiballonsport-Vereins Münster und Münsterland), Axel Hunnekuhl (Teilnehmer). (Foto: Jasmin Otman)
Das Team stellt das Programm der diesjährigen WM vor. vlnr: Christian Schäfer (LaFaim Events), Robin Junglas (LaFaim Events), Wilhelm Eimers (Teilnehmer und Vizepräsident der Bundeskommission Deutscher Aero Club), Sebastian Eimers (Veranstaltungsleiter), Andreas Zumrode (Teilnehmer und Präsident des Freiballonsport-Vereins Münster und Münsterland), Axel Hunnekuhl (Teilnehmer). (Foto: Jasmin Otman)
Mehr zum Thema: www.muensterhebtab.de/

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