Im Rahmen eines Dialogs mit Jugendlichen hat NRW-Schulministerin Dorothee Feller am Freitag die Villa ten Hompel in Münster besucht. Die Begegnung fand anlässlich des Doppeljubiläums des Geschichtsortes statt: 2024 jährt sich die Eröffnung der historischen Bildungsstätte zum 25. Mal, während das Gebäude selbst sein 100-jähriges Bestehen feiert. Der Schwerpunkt des Treffens lag auf der regionalen Gedenk- und Erinnerungskultur sowie auf der Prävention von Antisemitismus.
Begleitet wurde Feller von Schülerinnen und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums Hiltrup, einer Kooperationsschule der Villa ten Hompel, die an einem speziellen Thementag zur politischen Bildung teilnahmen. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, betonte Ministerin Feller die Bedeutung von Erinnerungsstätten für die Bildung junger Menschen. Sie erklärte, dass solche Orte es Jugendlichen ermöglichen, „einen Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit herzustellen“ und die Frage zu reflektieren, was in ihrem direkten Umfeld während der NS-Zeit geschehen ist. Diese Erfahrungen seien eine wichtige Grundlage, um Antisemitismus wirksam entgegentreten zu können.
„Wachsam sein“
Auch Stefan Querl, Leiter der Villa ten Hompel und Antisemitismusbeauftragter der Stadt Münster, hob die Rolle der historischen Bildung hervor. Er betonte, dass „Erinnern heißt, wachsam zu sein, etwas zu verändern und das im Unterricht Erlernte zu reflektieren.“ NS-Gedenkstätten böten jungen Menschen die Möglichkeit, ihr Geschichtsbewusstsein zu schärfen und kritisches Denken zu entwickeln. Das Treffen in der Villa ten Hompel, die während des Zweiten Weltkriegs als Dienstsitz der Ordnungspolizei diente und später eine Behörde für Wiedergutmachung beherbergte, stellte einen wichtigen Moment im Austausch zwischen Schule und außerschulischem Lernort dar. Neben Ministerin Feller und den Jugendlichen nahmen auch Bürgermeister Klaus Rosenau und weitere Vertreter der Bildungsarbeit an der Diskussion teil.